Dienstag, 2. September 2014

Karibischer Ausklang


Wir haben mit dem Bus Rincon de la Vieja verlassen und sind am Abend in La Fortuna angekommen. Der Ort La Fortuna, was soviel heißt wie „Der Glückliche“ bekam den Namen, nachdem der Vulkan ausbrach und La Fortuna das einzige Dorf war, was den Ausbruch überstanden hat. Es ist einer der touristischsten Orte in Costa Rica, da hier die Nähe zum aktiven Vulkan Arenal gegeben ist sowie ist es ein guter Ausgangspunkt für viele Touren.

Wir haben unsere zwei Tage am Arenal mit einer Kajakfahrt im „Rio Blanco“ sowie mit einer Wanderung im Nationalpark, der um den Vulkan liegt, verbracht. Leider ist es mir nicht wirklich gut möglich euch nahe zu bringen, wie schön es ist hier die Natur erleben zu dürfen. Unsere Kayaktour durch die Wälder war einer der erholsamsten Tage meiner Reise. Wie sehr ich es genießen kann in der Natur zu sein und wie viel mir das gibt, hätte ich niemals für möglich gehalten. 

Hier mal ein bisschen Ameisenkunde. Ganz genau möchte ich euch von Blattschneiderameisen berichten. Nicht einfach zum nächsten Absatz springen, lest das mal, es ist wirklich interessant. Uns sind diese kleinen „Straßen“ mit Blattschneiderameisen wirklich sehr oft aufgefallen und immer wieder musste ich stehen bleiben und habe beobachtet, wie jede der Ameisen ein Stück kräftiges, hellgrünes Blatt – weit größer als sie selbst – in eine Richtung transportiert. Die Straßen sind über Kilometer zu verfolgen und es kann beobachtet werden, dass Millionen von Ameisen in einer Kolonie arbeiten und aus den Blättern die Blattschnipsel ausschneiden. Dabei arbeiten sie mit genauer Präzision und Ordnung. Dieses „Schwarmverhalten der Tiere, wie sie sich wie ein einziger Organismus gleichförmig über den Urwaldboden bewegen und dabei eine unglaubliche Effizienz zeigen, hat mich fasziniert. Ich habe im Internet recherchiert, dass die Ameisen die Blätter nicht fressen, sondern zerkauen und dann verwenden sie diese als Substrat, um darauf einen speziellen Pilz zu züchten, von dem sie sich ernähren. Schaut man mal hinter die Kulissen, dann werden plötzlich Ameisen zu mehr als kleinen, lästigen Tieren, sondern sie haben es verdient beachtet zu werden, weil jeder Fußtritt von uns etliche von ihnen unbemerkt auslöscht.

Nach unserer Wanderung im Nationalpark, wo wir wieder einige neue Tiere sehen durften wie z. B. Nasenbären, endlich auch den für Costa Rica berühmten Tucan sowie am Abend die farbenfrohen Frösche, stand dann noch ein Bad in Thermalquellen auf dem Programm. Es war kein angelegtes Bad, wo das Wasser von den natürlichen Quellen in die Becken gekippt werden und dann unverschämt hohe Eintrittspreise verlangt werden. Wir fuhren ein Stück vom Nationalpark mit dem Bus, dann hieß es wir sollen uns all im Bus nackisch machen, natürlich bis auf den Bikini, und dann liefen wir so im Dunkeln eine Straße und einen Waldweg entlang, um zu den Bädern zu kommen. Das alleine war schon richtig lustig und eher ungewöhnlich. Erwartet hat uns dann ein Bad im Dunkeln, mit Kerzenschein und einem Cocktail. Dabei wurde uns mit Schlamm das Gesicht einmassiert mit dem Versprechen, dass wir anschließend mindestens 10 Jahre jünger aussehen. So saßen wir dann im warmen Wasser, mit unserem Cocktail und großen Erwartungen auf unser neues Äußeres.

Für unsere letzten Tage zog es uns in die Karibik nach Puerto Viejo. Obwohl es bei Touristen sehr beliebt ist, war der kleine Ort sehr überschaubar und doch eher ruhig. Aus den Bars schallt Salsamusik, am Strand kann man es sich mit Cocktails unter den Palmen gut gehen lassen und das karibische Feeling fließt durch das Blut. Wenn ich mich jetzt zurück erinnere, habe ich ohne zu übertreiben, meine Wasserflasche für die fünf Tage gegen Cocktails eingetauscht. Ich kann mich nicht erinnern etwas anderes getrunken zu haben. Zwischen den Cocktails haben wir aber auch zwei Ausflüge gemacht. Zum einen war ich tauchen, was ganz schön war, aber wo das Abschleppen des Bootes doch noch spektakulärer war. Der Motor ging nicht mehr an und so mussten wir alle über Bord springen und das Boot zum Ufer ziehen. Schnell wurde ein neuer Motor eingebaut und die Tour ging weiter.

Der zweite Ausflug ging in den Cahuita Nationalpark. Den Park haben wir zu Fuß durch den Dschungel erkundet. Gehen die Wegen nicht weiter, muss man durchs Wasser weiter, bis irgendwann der Weg weiterführt. Beendet haben wir den Tag mit einem Schnorchelgang. Dabei hat meine Kati zum ersten Mal einen Hai gesehen und stand anschließend ganz schön unter einem positiven Schock. Nach fünf Tagen haben wir die Karibik verlassen und uns auf den Rückweg nach San Jose gemacht, allerdings nicht ohne vorher noch ein absolutes Highlight auf unserer Reise zu erleben.

Nachdem ich mir am Anfang der Reise viele Videos angesehen habe, war für mich klar, ich werde auf gar keinen Fall Raften gehen, niemals. Da wir allerdings das Reiten und die Canopy Tour überstanden haben und unsere neu geweckte Abenteuerlust uns nicht in Ruhe ließ, haben wir beschlossen, uns auf die Flüsse von Costa Rica zu wagen. Natürlich haben wir uns gleich für einen Fluss entschieden, der die Stufe III bis IV hat und somit definitiv nicht mehr zu den Raftingtouren gehört, die eine entspannte Fahrt versprechen. Der „Rio Pacuare“ gehört mit zu den, von GEO bewerteten, fünf schönsten Raftingstrecken der Welt. Unsere Fahrt geht über eine Strecke von ca. 30 km, was ungefähr 4 Stunden Fahrt entsprechen. Wir wurden am Morgen in Puerto Viejo abgeholt, bekamen noch ein ausgezeichnetes Henkersfrühstück und dann, dann ging es mit zitternden Beinen los. Mit Weste und Helm ausgestattet schaukelten wir die ersten Meter über den Fluss. Als es denn hieß, dass die ersten großen Strömungen kommen rutschte uns das Herz noch mal kurz die Hose. Waren diese dann aber überstanden, hatten wir nur noch richtig viel Spaß und das kann man definitiv auch auf den Bildern sehen. Was für ein Erlebnis, was ich auf gar keinen Fall missen möchte und wo ich wieder einmal froh bin, es einfach ausprobiert zu haben und über meinen Schatten gesprungen bin.

Am Tag darauf mussten wir von Costa Rica Abschied nehmen. Es war eine tolle Zeit, die mich der Natur wieder ein großes Stück näher gebracht hat. Nachfolgend bekommt ihr eine kleine Sammlung von Bildern die Kathleen gemacht und anschließend meine Aufnahmen. Alle Bilder zeigen mich auf der Suche nach Vögeln, Schmetterlingen, andern Tieren oder wie die Menschen in Costa Rica sagen würden: „Auf der Suche nach Pura Vida!“

Selbst zwischen den Tauchgängen war ich unterwegs.






















Samstag, 23. August 2014

Costa Rica ist mein freilebender Tierpark

Faule Tiere
Um gleich meinen Titel aufzugreifen möchte ich euch berichten, dass es das tierreichste Land ist, in dem ich bisher war. Überall begegnen wir aufregenden, großen und kleinen Wesen, überall bin ich auf der Suche, laufe Schmetterlingen und Vögeln hinterher und wenn es von Kati nicht genug Beweisbilder gäbe, würde ich es selbst nicht glauben das ich es bin.

Erst mal ein wenig Costa Rica-Kunde. Das Land ist nur ein wenig Größer (ca. 51.100 km²) als Niedersachsen und hat ca. 4,3 Mio. Einwohner. Costa Rica ist ein sehr grünes Land. Rund 27% der Landesfläche stehen unter Naturschutz und es gibt 26 Nationalparks. Was ich auch interessant finde, dass 50% des Landes von Wald bewachsen ist. Der Name Costa Rica, was so viel wie „Reiche Küste“ auf Spanisch und somit der Landessprache bedeutet, ist hier Programm. Das Land ist nicht vergleichbar mit anderen Ländern in Mittelamerika. Vergleichbar sind die Preise für Unterkünfte, Restaurantbesuche und
Lebensmittel mit denen aus Europa und manchmal sogar mehr. Für Übernachtungen haben wir somit oft Hostels gewählt und konnten selbst kochen und etwas sparen. Nach vielen Monaten in Asien war das für mich erst mal ein Schock, ich habe mich zwar schon vorbereitet und wusste das alles mehr kostet, aber vieles ist so unverschämt teuer, dass es mir die Sprache verschlägt. Auch Waren die direkt aus dem Land kommen sind noch ziemlich teuer. Was uns auch ein wenig einschränkt sind die Preise für Ausflüge bzw. Touren. Selbst jeder Nationalpark verlangt um die 10$ Eintritt.


Das wir selbst kochen ist nicht wirklich schlimm, da die einheimische Küche doch eher langweilig ist. Gallo Pinto ist das typische Frühstücksgericht und zugleich das Nationalgericht Costa Ricas und besteht aus gemischten gebratenem Reis mit schwarzen Bohnen und Zwiebeln und ggf. Beilagen wie Eier. Zum Mittag essen sie dann wieder Reis und Bohnen als Basis, was dann allerdings separat angerichtet wird, und dazu Kochbananen, Fleisch oder Fisch und nennen das dann Casados. Hier mal ein Bild von meiner vegetarischen Variante. Ansonsten bekommst du viele mexikanische Gerichte und westliches Essen. Verhungern muss man nicht, Speisen mit viel Raffinesse sucht man aber eher vergebens.


Gelandet sind wir mitten in der Nacht in San Jose. Wir wurden zum Glück vom Flughafen abgeholt und zum Hostel gebracht. Gleich am nächsten Tag ging es nämlich schon mit dem Bus auf die Pazifikseite nach Manuel Antonio. Angekommen wurden wir gleich an der Rezeption mit Kati und meinem Lied, Strani Amori von Laura Pausini, begrüßt und haben mit der Rezeptionistin unsere Stimmen zum Besten gegeben. Manuel Antonio ist nur bekannt durch den naheliegenden Nationalpark. Den haben wir dann am Tag darauf gleich aufgesucht. Der Nationalpark hat drei 
wunderschöne Strände und wir durften uns auch schon mit den ersten landestypischen Tieren bekannt machen. Den Strand, der unmittelbar an den Wald angrenzt, teilt man sich hier nämlich mit Waschbären, ziemlich großen Leguanen, Affen und Faultieren. Für mich, die absolut kein Strandmensch mehr ist, eine tolles Unterhaltungsprogramm. Der Strand war unglaublich schön und das Wasser total warm. Ein richtig toller Tag. Den Tag darauf haben wir gefaulenzt, so wie wir es am Tag zuvor von den Faultieren gelernt haben … nur das wir nicht auf den Bäumen hingen. Alles schön langsam angehen und nichts überstürzen. Krabbelt so ein Faultier nämlich den Baum hoch, so kann das schon mal eine halbe Ewigkeit dauern.


Der nächste Ort war die Bucht von Tamarindo, was ungefähr 300
km von Manuel Antonio entfernt ist und wofür wir sieben Stunden im Van saßen. Tamarindo liegt im Nord-Westen von Costa Rica und somit ebenfalls an der Pazifikküste. Auch hier wurden wir mit einem wunderschönen Strand überrascht, der mich sogar zu einem Strandtag überzeugen konnte. Ich glaube das war der einzige Tag in meiner Reisezeit, an dem ich ungefähr fünf Stunden am Stück am Strand verbracht habe. Ein richtig schöner Strandspaziergang allerdings eingeschlossen. Der zweite Tage war fürs Tauchen reserviert. Kati war schnorcheln und hat die Unterwasserwelt von oben erkundet. Leider gab es bei diesen Tauchspots keine Korallen oder einen vielfältigen Fischreichtum und somit war ich erst ein wenig enttäuscht. Später haben sich dann aber doch noch meine Freunde gezeigt … Weißspitzen-Riffhaie, ein Manta und viele Muränen. Ein Hai ist sogar ziemlich nah genau unter mir lang geschwommen. Richtig super fand ich auch, als wir in einer kleinen Höhle zusammen ein Babyhai und eine riesige Muräne entdeckt haben. Somit bin ich dann noch ganz glücklich heim geschippert.


Anschließend haben wir die Pazifikküste verlassen und fuhren in die Berge nach Rincon de la Vieja, wo wir dann auch zum ersten Mal in unmittelbarer Nähe zu einem Vulkan waren. Hier sollten dann unsere Abenteuerträume wahr werden. Eine abgelegene Lodge hieß uns willkommen und außer Tiergeräusche hört man hier nichts und kann sich der Natur voll und ganz hingeben. 
Kati wollte so gern reiten im Urlaub, ich lieb sie so doll,
also überwinde ich mal meine Abneigung die aus einem Reitausflug von vor 17 Jahren stammt. Geplant war ein Ausflug von vielleicht ein, zwei Stunden und unterwegs waren wir dann sechs Stunden mit drei kleinen Pausen. Ich versuche jetzt zu beschreiben wo wir da unterwegs waren und ich sage euch eins, ich übertreibe nicht, sondern es ist mir fast nicht möglich zu beschreiben, was das für Wege waren, die wir bzw. die Pferde mit uns bewältigen mussten. Nachdem wir die erste halbe Stunde mit ständigen Angstschreien überstanden haben, habe ich mich halbwegs auf das Pferd, namens Kiko, eingestellt. Es ging steil, ich meine steil, hoch und noch steiler runter. Die Wege verliefen durch Wälder, die gerade so breit waren, dass das Pferd durchpasste. Sie waren weder als Wege ausgezeichnet, noch konnte man wirklich ersehen, dass das überhaupt Wege waren. Bei einigen ist der Guide mit seiner Machete vor geritten, um die Wege frei zu schlagen. Es gab Wege, da wollte nicht mal Kiko lang, der blieb dann einfach stehen. Wieder musste der Guide kommen und diesmal einen Baum, der war sicherlich nicht total breit, aber es war ein Baum, abschlagen. Und trotz dem gewaltig gefährlichen
Ritt hat Kati noch Schlangen entdeckt. Die ersten Schlangen die ich in freier Wildbahn gesehen habe. Na zum Glück saßen wir auf dem Gaul. Ich hab mir echt an einigen Stellen fast in die Hose gemacht vor Angst und dennoch haben Kati und ich fast die ganze Zeit gelacht und lagen die Hälfte der Zeit auf den Pferden. Ich glaube wenn da jetzt nicht noch so was richtig abgefahrenes kommt, wird das sicherlich unsere lustigste Erinnerung.


Blubbernde Schlammlöcher
Halt haben wir mit unseren Pferden an einem Wasserfall, an heißen blubbernden Schlammlöchern und an den heißen Quellen gemacht. Wir hatten das große Glück ganz allein da sein zu dürfen und konnten die wechselnden Warm- und Kaltbäder in den Quellen sehr genießen. Es gibt im ganzen Land vieler dieser Quellen, die müssen aber teuer bezahlt und mit vielen Menschen geteilt werden.


Am Tag darauf hieß es dann 5.30 Uhr aufstehen, da wir um 6 Uhr auf eine Birdwatching-Tour gegangen sind. Schön zwei Stunden ohne Kaffee und Nahrung durch die Wälder, Berg auf und ab, laufen. Dann gab es kurzes Frühstück und auf zur Canopy-Tour. Was das ist … es ist fliegen, fliegen von Baum zu Baum, über die Wälder von Costa Rica. Überall in Costa Rica ist es möglich Canopy Touren zu machen. Es werden Stahlseile von Baum zu Baum gezogen, eine Plattform auf den Baumkronen gebaut und in einem Gurt befestigt geht die Fahrt los. Ein wahnsinniger Spaß. Hier mal ein Link zum veranschaulichen https://www.youtube.com/watch?v=HJhIf-iAKs8.  Es gibt schnelle und langsame Zip-Lines, hohe und tiefe. Man will immer mehr und mag gar nicht mehr aufhören. Von Fahrt zu Fahrt wird man immer sicherer und kann die wunderschönen Ausblicke über die Urwälder genießen. Zum einen war das sicherlich schon ein weiteres Abenteuer, wäre nicht gewesen, dass wir zur Tour wieder auf die Pferde mussten und das das eigentliche Abenteuer war. Das Wort Schmerzen hat nämlich nach dem ersten Reittag eine ganz neue Bedeutung bekommen und so schnell wollten wir eigentlich nicht mehr auf ein Pferd steigen.

Nun stehen noch zwei weitere Orte in Costa Rica auf dem Plan und von denen ich dann berichten werde. Bis ganz bald, ich und mein neues Haustier, welches direkt vor meinem Fenster lebt, verabschieden uns für heute. Ich küsse euch.

Donnerstag, 14. August 2014

Vegas Baby

Der Flug nach Las Vegas von New York dauerte fast sechs Stunden und es war noch mal gut 10 Grad wärmer, vielleicht um die 40 Grad und die Luft war sehr trocken. Es ist kaum zu glauben, aber auch hier wurden wir mal wieder gleich zu Beginn von einem Taxifahrer lustig durch die Gegend gefahren, dazu lustige Sprüche und Tips, die uns dann mehr als das doppelte gekostet haben, als wir am Abfahrtstag bezahlt haben. Wir haben uns für ein Hotel entschieden welches nicht direkt auf dem Strip liegt. Das Zimmer war sehr großzügig eingerichtet und die Betten waren, wie fast überall in Las Vegas, paradiesisch groß.

Nach der Ankunft haben wir uns gleich auf den Weg gemacht und ein Buffet ausgecheckt. In fast allen Hotels werden Buffets zum Frühstück, Mittag und Abendessen angeboten, wo keine Wünsche offen bleiben. Im Circus Circus Hotel haben wir für das Abendessen umgerechnet ungefähr 13 EUR bezahlt inklusive Getränke. So ist es ja kein Geheimnis das die Amerikaner wirklich gern und viel essen und vor allem sehr gern fettig. Auch das bekommt man bei den Buffets im Überfluss. Wenn man sich dann umschaut, dann spiegelt sich das auch an den sehr übergewichtigen Menschen wieder. Man soll ja die Menschen leben lassen wie sie wollen, aber ach du Scheiße, was tun die sich da an und warum hält das keiner auf. Wir sprechen hier nicht von ein paar Kilo zu viel, sondern davon das sie sich in Grab futtern. Ich habe das mal ein wenig recherchiert und jeder fünfte Amerikaner stirbt wohl an Fettleibigkeit. Wieso greift da niemand ein? Ein wenig befremdlich war für mich, dass in sehr vielen Restaurants oder Cafes die Kalorienzahl neben dem Gericht oder dem Getränk steht. Vielleicht wollen sie damit ein Bewußtsein schaffen. Also ich hab mir schon so einige Male überlegt, ob ich mir überhaupt einen großen Caramel Macchiato bestelle oder dann doch eher zum aufgebrühten Kaffee greife.
Hotel NewYork NewYork

Las Vegas hat mit den Themenhotels eine Stadt geschaffen, die deine Augen keine Minute zur Ruhe kommen lässt, die wild und aufregend ist und dich auf eine abenteuerliche Reise mitnimmt. Um mal einige Hotels aufzuzählen, haben wir die, die jeweils den Städten nachgebaut sind wie zum Beispiel das Hotel Paris, Venedig, New York und Luxor. Mit einem Eifelturm, einem Fluß mit Gondeln und der Rialtobrücke, der
Bellagio
Freiheitsstatue und dem Pyramidenbau sind diese Hotels auch im inneren der Stadt, wie z. B. mit Themenrestaurants, nachgestellt. Dann gibt es Hotels die nach Einbruch der Dunkelheit  kostenlose Shows vor den Hotels bieten. Namhaft durch den Film „Oceans Eleven“ ist das Bellagio mit seinen Fountainen wohl das bekannteste. Aber auch das Mirage mit seinem Vulkanausbruch und das Treasure Island mit einer Piratenshow ist sehenswert. Eine Fahrt in einer Achterbahn um und durch ein Hotel habe ich bisher auch nur hier im Hotel NewYork
Hotel Excalibur
NewYork gesehen. Seit meinem Besuch im Jahr 2008 hat sich so viel verändert. Es wurden in den sechs Jahren so viele neue Hotels gebaut, die nach meinem Geschmack den alten Hotels, die einen besonderen Charme haben, ein wenig nachstehen, dass ist aber nur meine Meinung. Der Strip funkelt und lebt und es begeistert mich drüber zu laufen und das ganze Schauspiel einfach auf mich wirken zu lassen.

Was natürlich dazu gehört ist das „Spielen“ in den unzähligen
Casinos. Die Casinos sind so angelegt, dass egal wo du im Hotel hin möchtest, du musst durchs Casino. Es gibt keine Fenster, das Licht ist abgedunkelt, es wird Frischluft zugeführt und … alle Getränke frei. Sobald du dich irgendwo hinsetzt, kommt so eine nette Dame die dir den gewünschten Drink bringt. Wir spielten gern Roulette, dazu ein Cosmopolitan und die Hoffnung ,dass wir heute nicht unser Geld verlieren. Wirklich viel haben wir uns nicht getraut einzusetzen, gerade so viel das wir ein wenig Spaß haben und nicht weinen müssen wenn alles weg ist. Alles hoch und runter gerechnet bin ich mit einem Verlust von 25$ wieder in den Flieger gestiegen. Ich gehöre definitiv zu denen, die absolut spielgefährdet ist, da es wirklich so viel Laune macht und man immer mehr gewinnen bzw. das verspielte wieder rausholen möchte. In den Casinos gibt es kein Dresscode, jeder darf kommen wie er mag, wenn er nur Geld mitbringt. Ich habe mir das früher immer anders vorgestellt, dass es eben wie bei uns sehr schickimicki ist, ist es aber nicht, jeder wird gleich behandelt. Wenn ich abends ins Bett gegangen bin, hatte ich noch immer das DingDingDing von den Automaten im Ohr und habe mich schon ein wenig auf den folgenden Tag gefreut.

Bei meinem letzten Besuch habe ich meine Lieblingsband um ein paar Tage verpasst. Counting Crows spielen fast jedes Jahr im Mandalay Bay Beach. Als ich vor ein paar Wochen gelesen habe das sie auf Tour gehen, habe ich sofort nachgesehen wo sie spielen und es sollte tatsächlich so sein, dass ich
das große Glück habe meine absolute
Glücklich auf dem Konzert.
Lieblingsband in Las Vegas hören und sehen zu dürfen. Ich habe sie natürlich schon mehrmals live gesehen, aber darum geht es nicht, es ist die Location und es ist eben Vegas. Schnell habe ich zwei Karten für Kati und mich gekauft und die Vorfreude war riesig. Das Mandalay Bay Hotel verfügt über einen riesigen Strandbereich und einem Wellenbad direkt im Hotel. Die Leute standen entweder beim Konzert im Wasser oder lagen am Strand. Eine wirklich tolle Atmosphäre. Dann ging es endlich los und es war eine großartige Songauswahl, eine tolle Stimmung und es ging ein überaus glücklicher Fan nach Hause. Ein toll, toll, toller Abend.

An einem Tag hieß es 3.30 Uhr aufstehen und auf zum Grand Canyon. Der Grand Canyon gehört zu den sieben Naturwundern der Erde und wird jedes Jahr von 5 Millionen Menschen besucht. Wir haben eine Tour gebucht, mit der wir mit einer kleinen Maschine für zehn Personen inklusive Pilot, über den Canyon flogen. Dabei konnten wir den Hoover Dam bestaunen. Er befindet sich auf der Grenze zwischen Nevada und Arizona, knapp 50 Kilometer südöstlich von Las Vegas. Die Talsperre staut den Colorado River, der die Grenze zwischen Arizona und Nevada bildet, zum Lake Mead auf. Der aufgestaute See weist eine Fläche von ca. 69.00 Hektar, eine Länge von rund 170 km und eine maximale Tiefe von etwa 180 m auf. Mit seinem Speicherinhalt von rund 35 Milliarden Kubikmetern ist er der größte Stausee der USA. Wir landeten dann im Westen des Grand Canyons und durften dann für drei Stunden den Canyon genießen und es war ein unvergessliches Erlebnis. Da wir so früh am morgen am Canyon waren, vielleicht so gegen 7 Uhr waren noch nicht so viele Menschen dort, es war still und eindrucksvoll. Habt ihr mal die Gelegenheit dort ein wenig Zeit zu verbringen, dann nehmt die Möglichkeit war.

  
Hoover Dam



















Als teurer Tip vom Taxifahrer haben wir an einem Abend auch das alte Vegas besucht. Die Freemont Street ist mittlerweile überdacht und beherbergt die alten Hotels wie das Golden Nugget oder das 4Queens. Auch reihen sich die, im Vergleich zum Strip, kleinen Hotels mit ihren Casinos an Shops und Restaurant. Die Überdachung bietet nach Sonnenuntergang alle 30 Minuten eine spektakuläre Lichtshow und auch hier steht das große Vergnügen noch ganz oben.

Ich hätte noch gut zwei Tage länger in Vegas bleiben können. Es ist eine andere Welt in die man eintaucht und wenn man das alles nicht so ernst nimmt und das einfach genießt und Spaß hat, dann kann es gelingen etwas zu erleben, was es definitiv nicht noch mal auf der Welt gibt. In diesem Sinne, genießt das Leben und bis ganz bald. Ich küsse euch.

PS. Schaut mal wen man hier so trifft ...