Faule Tiere |
Lebensmittel mit denen aus Europa und manchmal sogar mehr. Für Übernachtungen haben wir somit oft Hostels gewählt und konnten selbst kochen und etwas sparen. Nach vielen Monaten in Asien war das für mich erst mal ein Schock, ich habe mich zwar schon vorbereitet und wusste das alles mehr kostet, aber vieles ist so unverschämt teuer, dass es mir die Sprache verschlägt. Auch Waren die direkt aus dem Land kommen sind noch ziemlich teuer. Was uns auch ein wenig einschränkt sind die Preise für Ausflüge bzw. Touren. Selbst jeder Nationalpark verlangt um die 10$ Eintritt.
Das wir selbst kochen ist nicht
wirklich schlimm, da die einheimische Küche doch eher langweilig ist. Gallo Pinto
ist das typische Frühstücksgericht und zugleich das Nationalgericht
Costa Ricas und besteht aus gemischten gebratenem Reis mit schwarzen
Bohnen und Zwiebeln und ggf. Beilagen wie Eier. Zum Mittag essen sie
dann wieder Reis und Bohnen als Basis, was dann allerdings separat angerichtet wird,
und dazu Kochbananen, Fleisch oder Fisch und nennen das dann Casados.
Hier mal ein Bild von meiner vegetarischen Variante. Ansonsten bekommst du viele mexikanische Gerichte und westliches
Essen. Verhungern muss man nicht, Speisen mit viel Raffinesse sucht
man aber eher vergebens.
Gelandet sind wir mitten in der Nacht
in San Jose. Wir wurden zum Glück vom Flughafen abgeholt und zum
Hostel gebracht. Gleich am nächsten Tag ging es nämlich schon mit
dem Bus auf die Pazifikseite nach Manuel Antonio. Angekommen wurden
wir gleich an der Rezeption mit Kati und meinem Lied, Strani Amori
von Laura Pausini, begrüßt und haben mit der Rezeptionistin
unsere Stimmen zum Besten gegeben. Manuel Antonio ist nur bekannt
durch den naheliegenden Nationalpark. Den haben wir dann am Tag
darauf gleich aufgesucht. Der Nationalpark hat drei
wunderschöne
Strände und wir durften uns auch schon mit den ersten
landestypischen Tieren bekannt machen. Den Strand, der unmittelbar an
den Wald angrenzt, teilt man sich hier nämlich mit Waschbären,
ziemlich großen Leguanen, Affen und Faultieren. Für mich, die
absolut kein Strandmensch mehr ist, eine tolles
Unterhaltungsprogramm. Der Strand war unglaublich schön und das
Wasser total warm. Ein richtig toller Tag. Den Tag darauf haben wir
gefaulenzt, so wie wir es am Tag zuvor von den Faultieren gelernt
haben … nur das wir nicht auf den Bäumen hingen. Alles schön
langsam angehen und nichts überstürzen. Krabbelt so ein Faultier
nämlich den Baum hoch, so kann das schon mal eine halbe Ewigkeit
dauern.
Der nächste Ort war die Bucht von
Tamarindo, was ungefähr 300
km von Manuel Antonio entfernt ist und
wofür wir sieben Stunden im Van saßen. Tamarindo liegt im
Nord-Westen von Costa Rica und somit ebenfalls an der Pazifikküste.
Auch hier wurden wir mit einem wunderschönen Strand überrascht, der
mich sogar zu einem Strandtag überzeugen konnte. Ich glaube das war
der einzige Tag in meiner Reisezeit, an dem ich ungefähr fünf
Stunden am Stück am Strand verbracht habe. Ein richtig schöner
Strandspaziergang allerdings eingeschlossen. Der zweite Tage war fürs
Tauchen reserviert. Kati war schnorcheln und hat die Unterwasserwelt
von oben erkundet. Leider gab es bei diesen Tauchspots keine Korallen oder einen
vielfältigen Fischreichtum und somit war ich erst ein wenig
enttäuscht. Später haben sich dann aber doch noch meine Freunde
gezeigt … Weißspitzen-Riffhaie, ein Manta und viele Muränen. Ein
Hai ist sogar ziemlich nah genau unter mir lang geschwommen. Richtig
super fand ich auch, als wir in einer kleinen Höhle zusammen ein
Babyhai und eine riesige Muräne entdeckt haben. Somit bin ich dann
noch ganz glücklich heim geschippert.
Anschließend haben wir die
Pazifikküste verlassen und fuhren in die Berge nach Rincon de la
Vieja, wo wir dann auch zum ersten Mal in unmittelbarer Nähe zu
einem Vulkan waren. Hier sollten dann unsere Abenteuerträume wahr
werden. Eine abgelegene Lodge hieß uns willkommen und außer
Tiergeräusche hört man hier nichts und kann sich der Natur voll und
ganz hingeben.
Kati wollte so gern reiten im Urlaub, ich lieb sie so
doll,
also überwinde ich mal meine Abneigung die aus einem
Reitausflug von vor 17 Jahren stammt. Geplant war ein Ausflug von
vielleicht ein, zwei Stunden und unterwegs waren wir dann sechs Stunden mit
drei kleinen Pausen. Ich versuche jetzt zu beschreiben wo wir da
unterwegs waren und ich sage euch eins, ich übertreibe nicht, sondern
es ist mir fast nicht möglich zu beschreiben, was das für Wege
waren, die wir bzw. die Pferde mit uns bewältigen mussten. Nachdem
wir die erste halbe Stunde mit ständigen Angstschreien überstanden haben,
habe ich mich halbwegs auf das Pferd, namens Kiko, eingestellt. Es
ging steil, ich meine steil, hoch und noch steiler runter. Die Wege
verliefen durch Wälder, die gerade so breit waren, dass das Pferd
durchpasste. Sie waren weder als Wege ausgezeichnet, noch konnte man
wirklich ersehen, dass das überhaupt Wege waren. Bei einigen ist der
Guide mit seiner Machete vor geritten, um die Wege frei zu schlagen.
Es gab Wege, da wollte nicht mal Kiko lang, der blieb dann einfach
stehen. Wieder musste der Guide kommen und diesmal einen Baum, der
war sicherlich nicht total breit, aber es war ein Baum, abschlagen.
Und trotz dem gewaltig gefährlichen Ritt hat Kati noch Schlangen entdeckt. Die ersten Schlangen die ich in freier Wildbahn gesehen habe. Na zum Glück saßen wir auf dem Gaul. Ich hab mir echt an einigen Stellen fast in die Hose gemacht vor Angst und dennoch haben Kati und ich fast die ganze Zeit gelacht und lagen die Hälfte der Zeit auf den Pferden. Ich glaube wenn da jetzt nicht noch so was richtig abgefahrenes kommt, wird das sicherlich unsere lustigste Erinnerung.
Blubbernde Schlammlöcher |
Halt haben wir mit unseren Pferden an
einem Wasserfall, an heißen blubbernden Schlammlöchern und an den
heißen Quellen gemacht. Wir hatten das große Glück ganz allein da
sein zu dürfen und konnten die wechselnden Warm- und Kaltbäder in
den Quellen sehr genießen. Es gibt im ganzen Land vieler dieser
Quellen, die müssen aber teuer bezahlt und mit vielen Menschen
geteilt werden.
Am Tag darauf hieß es dann 5.30 Uhr
aufstehen, da wir um 6 Uhr auf eine Birdwatching-Tour gegangen sind.
Schön zwei Stunden ohne Kaffee und Nahrung durch die Wälder, Berg
auf und ab, laufen. Dann gab es kurzes Frühstück und auf zur
Canopy-Tour. Was das ist … es ist fliegen, fliegen von Baum zu
Baum, über die Wälder von Costa Rica. Überall in Costa Rica ist es
möglich Canopy Touren zu machen. Es werden Stahlseile von Baum zu
Baum gezogen, eine Plattform auf den Baumkronen gebaut und in einem
Gurt befestigt geht die Fahrt los. Ein wahnsinniger Spaß. Hier mal ein Link zum veranschaulichen https://www.youtube.com/watch?v=HJhIf-iAKs8. Es gibt schnelle und
langsame Zip-Lines, hohe und tiefe. Man will immer mehr und mag gar
nicht mehr aufhören. Von Fahrt zu Fahrt wird man immer sicherer und
kann die wunderschönen Ausblicke über die Urwälder genießen. Zum
einen war das sicherlich schon ein weiteres Abenteuer, wäre nicht
gewesen, dass wir zur Tour wieder auf die Pferde mussten und das das
eigentliche Abenteuer war. Das Wort Schmerzen hat nämlich nach dem
ersten Reittag eine ganz neue Bedeutung bekommen und so schnell
wollten wir eigentlich nicht mehr auf ein Pferd steigen.
Nun stehen noch zwei weitere Orte
in Costa Rica auf dem Plan und von denen ich dann berichten
werde. Bis ganz bald, ich und mein neues Haustier, welches direkt vor meinem Fenster lebt, verabschieden uns für heute. Ich küsse euch.
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