Sonntag, 15. Dezember 2013

Schrebergarten Singapur

Little India
Wow … was für eine Stadt! Vom Flughafen an macht die Stadt schon einen großartigen Eindruck. Wer hier eine typische Stadt Südostasiens erwartet wird enttäuscht und dennoch bietet die Stadt einen Flair, welchen ich noch in keiner Stadt erlebt habe. In Singapur leben Malaien, Inder und Chinesen auf einer Fläche die kleiner ist als Hamburg, glücklich, zusammen. Es gibt jeweilige Stadtteile in welchen man das Gefühl hat, das jeweilige Land zu erleben. So werden z. B. in Little India die alten Häuser erhalten, es gibt wunderschöne Tempel und durch die Straßen zieht der Geruch der indischen Küche. Es wird in Singapur darauf geachtet, dass Bräuche und Traditionen der jeweiligen Kulturen beibehalten werden. Auch schön ist, dass Feiertage der jeweiligen Kulturen, Feiertage für alle Menschen in Singapur sind. Es werden alte Dörfer erhalten und gleichzeitig Wohnsiedlungen mit schrecklichen Hochhäusern erbaut. Diese Wohnsiedlungen, die Hochhäuser sind sicherlich nicht wirklich schön und dennoch ist die Stadt daran interessiert, durch die Schaffung von vielen
Grünflächen, dass sich die Menschen hier wohlfühlen. Du findest hier pompöse Einkaufszentren aber auch Märkte wie ich sie z. B. von HongKong kenne. In Singapur gibt es fast jeden Laden von Cafe´s, Drogerien bis Klamottenläden aus Europa, Asien und Afrika, die ich von all meinen Reisen kenne. Für mich ist Singapur ein Beweis dafür, dass Menschen verschiedenster Kulturen mit Akzeptanz und Offenheit wohlwollend zusammen leben. Das Menschen zusammen etwas aufbauen und voneinander lernen können. Alle sitzen an einem Tisch und ich als Reisende darf mit ranrücken.

Raffles - Forscher und Gründer der Stadt
Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit hier ist überragend. So hat mich eine Dame im Regen über mehrere Kreuzungen mit unter ihren Regenschirm genommen und sobald du stehen bleibst und in den Stadtplan schaust, fragt dich jemand ob er helfen kann. Es ist eine sehr sichere Stadt. Als ich meine Tasche stehen lassen habe und wie eine Verrückte zurück gerannt bin, sagte eine Frau zu mir, dass ich mir keine Gedanken machen bräuchte, da niemand meine Tasche nehmen wird. Hier spiegelt sich dann die wohl niedrigste Verbrechensrate der Welt wieder.

Singapur wird oft mit den berüchtigten Geldstrafenregister in Verbindung gebracht. Der Bußgeldkatalog ist tatsächlich lang und dennoch bin ich der Meinung, dass das alles Vergehen sind, die ich sowieso nicht tun würde. So schmeiße ich doch z. B. keinen Dreck, Papier auf die Straße und wenn es andere tun, dann schimpfe ich über die Leute. Wenn es dafür eine Strafe gibt dann ist das für mich in Ordnung. Und so oder so ähnlich sind die meisten Vergehen des Geldstrafenregister. Ich wurde für nichts bestraft und freue mich tatsächlich über eine so saubere Stadt. Du findest hier keinen Dreck und alle Grünflächen sind perfekt gepflegt. Wie ein Schrebergarten eben!

Marina Bay Sands
Der Tourismus ist auch für Singapur wichtig und somit wird auch viel getan, dass sich die Touristen in der Stadt gut zurecht finden und sich wohlfühlen. So gibt es z. B. am Flughafen einen Service, der dich für umgerechnet ca. 5 EUR zu deinem Hotel fährt. Es ist eine Art Shuttleservice und alle ca. 20 Minuten werden alle Ankömmlinge bequem transportiert. Wieso gibt es so was in Deutschland nicht und wenn es so etwas in der Art gibt, dann sicherlich nicht für diesen Preis. Schon in vielen
Ländern in denen ich jetzt war, habe ich solch eine oder vergleichbare komfortable Transportmöglichkeit bekommen. Wer nicht den Shuttleservice nutzen möchte, der fährt mit der Metro. Das Bus- und Bahnsystem ist sehr gut ausgebaut, wirklich günstig und so gut ausgeschildert, dass jeder sein Ziel finden kann. Du kaufst dir eine Karte zum aufladen und kannst damit wild umherfahren ohne das lästige Ticket kaufen. Auch das habe ich schon in vielen Ländern erlebt … gibt es bei uns auch nicht. Wieso? Die Straßen von Singapur sind nicht überfüllt was daran liegt, dass hier nicht jeder einfach sich ein Auto kaufen kann und los geht´s. Zum einen sind die Autopreise hier um einiges höher und zum anderen benötigst du eine Lizenz. Ob du diese erhälst hängt von mehreren Punkten ab wie z. B. vom Alter des Autos, ob du einen Parkplatz vorweisen kannst oder ob überhaupt noch Lizenzen in dem Jahr vergeben werden, weil diese auf eine bestimmte Anzahl limitiert sind. Die Lizenz ist super teuer und hält auch nur 10 Jahre und dann musst du eine neue erwerben.Auch wer durch die Innenstadt fahren möchte, der muss noch mal zahlen, was alles über
Schutzpatron der Stadt
einen Chip oder so was erkannt wird und später gezahlt werden muss. Auto fahren ist somit hier richtig teuer. Ob ich das gut finde oder nicht ist mal dahin gestellt. Für die Umwelt ist es auf jeden Fall sehr gut. Ist das für Deutschland vorstellbar … wohl kaum. Der Konflikt ist doch, dass sie zwar möchten das wir mehr die Bahn nutzen, die Bahnnutzung aber jährlich teurer wird. Zahlt man hier umgerechnet für eine Strecke 50 Cent, zahlen wir in Deutschland knapp 3 EUR. Und eine Ende der Erhöhungen ist nicht in Sicht. Ist Bahn fahren so eine gute Alternative? Für mich passen die Preise der Bahn und der Wunsch nach Umweltsensibilisierung nicht zusammen.

Ich habe die Woche in Chinatown verbracht. Ein kleines Hotel, ein kleines Zimmer und sogar mit Fenster. Alles war sehr gut, auch zu Fuß, zu erreichen. Ich bin viel durch die Stadt gelaufen, habe eine Bootsfahrt auf dem Singapur River in der Dämmerung unternommen, war im Botanischen Garten, bei der Lasershow am Marina Bay Sand Hotel, auf der Insel Sentosa und im Zoo. Das war allerdings keine gute Idee. Der Zoo bietet zusätzlich eine Nachtsafari und eine Riversafari was eine Art Aquarium ist. Riversafari, könnt ihr euch vorstellen, kam für mich sowieso nicht in Frage und somit habe ich mich für den Zoobesuch und die Nachtsafari entschieden. So wird in den Reiseführern überall davon geschrieben, dass der Zoo einzigartig ist und die Tiere nicht eingezäunt sondern ähnlich wie einem Naturreservat freilebend wären. Sind sie aber nicht. Keine Ahnung was mich geritten hat einen Zoo aufzusuchen und das nach Afrika. Die Elefantenshow hat mir dann noch den Rest gegeben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Elefant freiwillig Hubschrauber spielt … ganz ehrlich, muss das sein? Das war ganz sicher mein letzter Besuch in einem Zoo. Die Nachtsafari an sich war eigentlich ganz schön. So leben die Tiere dort viel freier. Zäune und ähnliches habe ich nicht gesehen. Wenn du mit der Tram durch den Park fährst, kannst du den Tieren bis auf Armlänge sehr nah sein und weil es auch dunkel ist, kommen viele Tiere raus

Die Insel Sentosa kann man u. a. mit einer Seilbahn, mit Blick über Singapur, erreichen. Die Insel bietet alles rund um das Thema Spaß und Vergnügen. Du bezahlst einen Eintrittspreis für die Insel und kannst mit den Bussen auf der Insel umher fahren. Es gibt ein Aquarium, die Universal Studios, einen Kletterpark und und und … Strände. Für diesen habe ich mich entschieden. So lag ich ein paar Stunden am Strand herum.

In Singapur muss keiner verhungern. Du kannst von ca. 2 bis 3 EUR bis richtig teuer essen gehen und das überall. So viele Angebote habe ich tatsächlich noch nicht gesehen. Wenn du allein reist, macht es allerdings nicht so viel Spaß alles auszuprobieren. Und wenn ich etwas wirklich blöd am allein reisen finde, dann ist es das allein essen gehen. Da ich auf jeden Fall diese Stadt noch mal besuchen kommen möchte, werde ich dann wirklich alles ausprobieren. Auch am Abend kannst du viel unternehmen. So lohnt sich schon ein Spaziergang am Fluß durch die Stadt, wo du einige Musiker antriffst und dann die abschwächende Wärme genießen kannst.

Die Verständigung klappt hier wirklich recht gut. So sprechen doch viele relativ gutes Englisch und wenn nicht, dann eben mit Händen und Füßen. Das klappt immer. Durch die verschiedenen Kulturen in der Stadt, sind die meisten Schilder tatsächlich auch in vier Sprachen geschrieben. Und so einfach es ist, ich finde das so großartig weil es eben heißt, dass hier alle Kulturen gleichermaßen zu Hause sind.


Die Bilder von Singapur geben nicht wieder was die Stadt ausmacht, es sind die Menschen und dies kann ich mit einer Kamera nicht einfangen. 

Ich sage „Auf Wiedersehen“ zu dieser beeindruckenden Stadt. Ich küsse euch.

2 Kommentare:

  1. Sehr Interessant, schön geschrieben ;-)

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Kristin. Und was macht Dein Fernweh? Wir sind auch schon wieder beim Suchen der nächsten Reisedeals..!
    Deine Beschreibung dieser Stadt hat wieder voll ins S C H W A R Z E getroffen. Uns hat diese Stadt auch fasziniert. Mein Fazit in aller Kürze: super sauber, sehr feucht warm, riesige Vielfalt an sehr³ gutem Essen, freundliche und hilfsbereite Menschen, breite U-Bahnen, hoch modern, überschaubare Größe, ... geniale Kunstwerke (u.a. von Dali) in aller Öffentlichkeit, auch völlig abgefahrene Exponate wie z.B. diese verschiedenen weißen Bänke! Unser Tipp zum Schluss: Ein Absacker im "Serenity Spanish Bar and Restaurant" bei wunderschöner Live-Musik! ..am 1 Harbourfront Walk, Singapore 098585. Bis bald auf Reisen! Lieben Gruß Gabi und Rolf

    AntwortenLöschen