Samstag, 31. Mai 2014

Paradiesisch ... hier auf Gili Trawangan

Von Flores ging es wieder mit einer Propellermaschine nach Bali. Da wir eine Nacht überbrücken mussten, bis uns ein Boot auf die Insel bringt, haben wir uns in dem Ort Ubud niedergelassen, den ich sowieso so gern noch mal erkunden wollte. Ubud ist das kulturelle Zentrum sowie gilt es als künstlerischer Hauptort Balis. Hier konnten wir viele Galerien finden, außergewöhnliche Kleidung, Holzschnitzereien, viel Schmuck und hier findet wirklich jeder ein wirklich schönes Mitbringsel für seine Lieben. Zwischen den kleinen, wirklich toll dekorierten Läden gibt es nette Restaurants und Bars wo man viel Zeit mit leckerem Essen und frischen Säften verbringen kann. Der ganze Ort ist sehr urig, bis auf die letzte Ecke bepflanzt und mit vielen kleinen Tempelanlagen. Die Straßen sind, wie auf dem Bild hier, geschmückt für die vielen Zermonien die hier vollzogen werden. Leider ist es für mich als Tourist nicht nachvollziehbar, aus welchem Grund wieder eine Zeromonie stattfindet, es sieht aber sehr schön aus, festlich. In fast allen Unterkünften befindet sich eine kleine Tempelanlage und diese beeindruckenden Staturen. Wir hatten nicht ganz so viel Glück mit unserem Homestay. Die Lage war sehr gut, die Inhaber waren auch sehr freundlich und auch sehr hilfsbereit als sie versucht haben erst die Toilette zu reparieren, dann die Dusche und anschließend das Wifi … hat aber leider nichts gebracht. Haben wir eben mal mit einer Schöpfkelle geduscht, auch nicht so schlimm. Wir haben am Nachmittag noch den im Ort liegenden Monkey Forest besucht. Ganz schön frech die kleinen Biester, gebissen haben sie meinen Chris. Ansonsten aber auf jeden Fall auch wirklich schön gemacht. Die Affen sind nicht eingesperrt und haben einen riesigen Wald für sich, wo sie es sich zur Aufgabe gemacht haben die Touristen ein wenig zu ärgern. Eine Nacht war viel zu kurz und es gibt hier noch so viel zu sehen, so dass wir auf jeden Fall, mit meinem Helden Ende Juni, wiederkommen werden. Er wird diesen Ort lieben und ich freu mich so sehr wenn er Ubud auch erleben darf.


Gili Trawangan gehört zu Lombok und ist eine von drei nebeneinander liegenden Inseln, wobei Gili Trawangan die größte und touristischste ist. Wir durften diese traumhafte Insel für vier Tage unser Zuhause nennen. Mit einem Speedboot dauert die Fahrt von Bali ca. 1,5 Stunden. Auf der Insel gibt es keine motor-betriebenden Fahrzeuge und somit findet sämtlicher Transport auf Pferdekutschen statt. Es ist nicht wirklich schön für die Tiere, aber leider gibt es hier außer Fahrräder keine andere Möglichkeit ggf. Strecken mit schweren Gepäck zurück zu legen. Es gibt eine sogenannte Hauptstraße auf der viele Geschäfte und Restaurants, Tauchschulen und Hotels abgehen.
Tauchboote
Die Strände sind weiß und das Wasser blau, genau wie man sich eine Insel vorstellt. Die Insel ist der chilligste Ort auf dem ich bisher war. Ich bin ja nun überhaupt kein Strandurlauber
mehr, aber hier kann ich es wirklich eine zeitlang aushalten und freue mich darüber, dass ich auch hierher noch mal zurückkommen werde. Wir sind am Morgen immer tauchen gewesen und "am Morgen" heißt hier nicht um sechs Uhr in der Früh, sondern man trifft sich halb zehn, macht sich fertig und fährt 10 Minuten aufs Meer raus. Der Tauchplätze sind ganz schön und dennoch kann uns nach unserem Mantadive wirklich nichts mehr so schnell umhauen. Am Nachmittag gehen wir dann vor der Tür schnorcheln. An einem Tag bin ich mit einer Schildkröte geschwommen, die vielleicht eine Armlänge entfernt war und mich gar nicht wahrgenommen hat und ich bestimmt 20 Minuten mit ihr verbracht habe. Am Abend liegen wir in den Strandbars rum, bei meist gutem Essen und Livemusik. So sieht ein Tag auf den Gilis bei uns aus und mein lieber Held, so sieht unsere Woche im Juli bei uns aus … klar um deinen Bewegungsdrang nachzukommen kannst du die Insel noch umrunden, während ich in den Strandbars mit frischen Säften warte. Umwerfend sind hier auch die Nächte mit einem atemberaubenden Sternenhimmel.


Tanah Lot Tempel
Nach der paradiesischen Insel haben wir noch drei Tage auf Bali in Seminyak verbracht. Leider ist auch dieser Ort so gar nicht mein Geschmack. Hier treffen sich die Schickimicki-Touristen so weit ich das erkennen bzw. beurteilen konnte. Der Strand ist sehr überfüllt, es gibt glanzvolle Bars und Restaurants und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl hier nicht mit dem Strandkleidchen passend zu sein. Somit haben wir beschlossen noch einen Tag in Ubud mit Shopping zu verbringen mit anschließenden Besuch des Tamah Lot Tempels und einen Tag einfach mal gar nichts zu machen. Auf Wiedersehen Bali bis Ende Juni.

So nach einem Jahr reisen wird mein Fernweh zu einem Heimweh und ich fühle mich auch ein wenig abgespannt. Ihr denkt sicherlich von was ist man abgespannt … sie hat doch seit einem Jahr Urlaub. Und das ist eben nicht! Richtig ist das ich seit einem Jahr nicht mehr arbeite, die Suche nach Erfahrungen die mich bereichern und das Erfüllen von Träumen ist nicht zu vergleichen mit einem Pauschal-Club-Urlaub. Das was einem "Urlaub" am nächsten kommt ist die Zeit die ich zwischen den Trips in Hamburg und Berlin verbringe. Dann habe ich keine Lust etwas zu unternehmen und möchte am liebsten die komplette Zeit mit meinen Lieben rumhängen und mir stundenlang ihre alltäglichen Herausforderungen anhören. Wenn du ein Jahr umher reist und das relativ geplant und dich nicht durch die Länder treiben lässt ohne Zeit und Ziel dann beinhaltet das tägliche Organisation und Planung. Welche Fragen stellen sich da … Was ist das nächste Ziel auf meiner Reise, wo kann ich etwas mitnehmen oder lernen? … Wie sind die Einreisebestimmungen? …Wo übernachten wir – preislich passend – gute Lage – was sagen andere Reisende zu der Unterkunft? … Wie kommen wir zu unserer Unterkunft? … Was passiert in der Stadt? … Was wird gegessen? … Wie verkehrt man in der Stadt? … Bitte, Danke und Guten Tag heißt? … Welche Währung gibt es? … Welche Kulturen werden gelebt und die damit verbunden Do´s und Dont´s? Sich für eine Stadt oder ein Land zu entscheiden heißt für mich, sich mit diesem zu beschäftigen und das ist nicht mal in ein oder zwei Stunden getan. 

Wenn ich mal von einer normalen Woche ausgehe, die es natürlich bei mir momentan nicht gibt da ich fast nie weiß welcher Wochentag gerade ist, dann ist diese ähnlich wie bei euch. So kann man schon sagen, dass ich an fünf bis sechs Tagen unterwegs bin. Das können Reisetage sein, Sightseeing, Ausflüge oder andere Aktivitäten wie z. B. tauchen. Ausschlafen gibt es so gut wie nie. Tauchen
Auf der Suche nach Abenteuern.
bedeutet meist, außer auf den Gilis, gegen sechs aufstehen. Zu Ausflügen wirst du auch gegen spätestens acht Uhr abgeholt. Da wir meistens maximal vier Nächte an einem Ort sind bedeutet das, dass wir alle vier, fünf Tage Reisetage haben und diese sind meistens mit viel Anstrengung verbunden, aber das wisst ihr von euren eigenen Reisen. Freie Tage fühlen sich wie Wochenende an. Wenn ich dann zu Hause bin, dann sehne ich mich nach nichts-tun … aber bitte nichts unternehmen. Nicht falsch verstehen, es ist kein Beschweren oder etwas in die Richtung, aber das Wort "Urlaub" ist nach meiner Bedeutung die falsche Bezeichnung. Vielleicht passt "ich bin auf Reisen" oder "ich bin auf einem Abenteuer" … ja "Abenteuer" finde ich passend und ich freue mich auf die noch bevorstehenden drei Monate und ich freue mich auf das Zurückkommen, meine Familie und Freunde und am meisten auf meine Marleen. Marleen ich lieb dich so sehr, du fehlst mir.

Chris hat sich nun verabschiedet und ist nach einem Monat wieder nach Hause geflogen. Vielleicht habe ich ihm zu wenig Entspannung gegönnt, aber ich wollte das er die Welt sieht, das sein Hunger nach fremden Ländern und Kulturen wächst und sich sein Blick erweitert auf das, was die Welt zu bieten hat. Wie sehr hat es mich gefreut, dass ihm das Tauchen genauso viel Freude bereitet wie mir, denn die Faszination für die Unterwasserwelt kann man nur empfinden, wenn man selbst in sie eintaucht und erlebt. Behalte dir deine gewonnenen Erfahrungen und deine neuen Ziele. Ich danke dir für diese schöne Zeit.

Einen Tag durfte ich mit meinen beiden Männern in Bangkok verbringen und nun reise ich weiter mit meinem Helden. Unser nächstes Ziel sind die Philippinen und dort die Großstadt Manila. Bis dahin, ich küsse euch.

Montag, 19. Mai 2014

Flores ... eine neue Farbpalette

Schön, so schön so ist es nur auf Flores. - Mir diese Insel anzuschauen war ein Tip von Lina, die ich in Kapstadt kennengelernt habe, vorher kannte ich die Insel nicht und da der Tourismus hier, außer in Labuan Bajo, noch recht übersichtlich ist, findet man auch noch recht wenig Angaben im Netz oder in Reiseführern über die Insel. Informiert habe ich mich überwiegend in Reiseblogs, welche ich mittlerweile auch viel lieber lese als Reiseführer. Alles ist ein
wenig abenteuerlich und das fing schon mit dem kleinen Propellerflieger an, der uns auf die Insel brachte. Da diese kleinen Flieger nicht so hoch fliegen und der Weg auch nicht so weit war, hatten wir über den gesamten Flug eine tolle Sicht auf die Inseln von Indonesien. Eine ca. zwei Kilometer lange Landebahn mitten im Grünen ließ auf vieles Hoffen. Vor uns lag nun eine fünftägige Tour durch Flores mit einem gebuchten Fahrer und vier Tage in Labuan Bajo.

Grün, so grün so ist es nur in den Bergen. - Die Fahrt durch Flores kommt mir wie eine Fahrt durch einen Dschungel vor, wo es völlig normal ist das er Obst- und Gemüseplantagen, riesige Reisfelder, unglaubliche Berglandschaften und Vulkane und Dörfer beherbergt. Die Insel hat etwas eine Million Einwohner und eine Länge von 354 km mit einer Hauptverkehrsstraße auf der sich alle Bewohner bewegen. Es gibt ein paar größere Ortschaften in den wir dann auf unserer Reise untergekommen sind und es gibt viele kleinere Dörfer. Diese sehen sich alle sehr ähnlich und haben eine Größe von vielleicht 30 Häuser bis zu 100 Häuser. Es gibt weder Einkaufsmöglichkeiten noch Restaurants. Die Menschen leben hier hauptsächlich von ihren eigenen Reis-, Obst- und Gemüseanbau und von dem was sie an den Straßen verkaufen.
Wir konnten auf dem Weg beobachten wie ein neues Haus gebaut wurde. Da hilft das ganze Dorf mit, ähnlich wie bei uns wenn jemand umzieht wird eine Kette gemacht und jeder Stein wird durchgereicht. Für die Hilfe werden die Dorfbewohner dann bekocht. Der Straßenbau wird ebenso von den Dorfbewohnern übernommen, im Auftrag von der Regierung. Da sitzt das ganze Dorf um den Bagger herum und beobachtet diesen. Für uns lustig anzusehen, für die Fahrer wohl eher nervig, dass sämtliches Vieh über die Straßen läuft und somit ständig der Verkehr aufgehalten wird auf der einzigen Straße auf der Insel. 

Rot, so rot ist nur ein Sonnenuntergang in Maumere. - Wir wurden von unserem Fahrer, Rasterman Donatos, am Flughafen abgeholt und zu unserem Hotel gebracht. Dort angekommen bekamen wir
einen unglaublich schönen Sonnenuntergang am Meer zu sehen, mit Farben die einen überwältigen. Am Tag darauf ging dann die Tour los. Zu Beginn waren wir in einen Dorf namens Wurring. Wir liefen durch das kleine, muslimische Dorf und anschließend über einen Markt. Die Menschen sind unheimlich freundlich, die Kinder rufen immer „Hello Misses“ und winken und von den anderen wirst du liebevoll begrüßt. Wir haben schnell von Donatas ein paar Worte auf indonesisch gelernt und wurden mit lächelnden Gesichtern belohnt, die sich freuten das wir es zumindest versuchen ein paar Worte zu sprechen. Quer durch das Dorf laufen die Hühner und Ziegen, die Häuser stehen offen und vor den Häusern werden Obst und Gemüse sowie Fisch angeboten. Viele Häuser hier sind Pfahlbauhäuser, da der Ort direkt am Wasser liegt sowie gibt es auch wunderschöne traditionelle Hausbauten. Der nächste Stop war Paga, wo wir am Strand gegessen haben … schaut euch das blaue Wasser an, ist es nicht traumhaft. Selten habe ich solch blaues Wasser gesehen. Der erste Übernachtungsort war Moni, wo wir am Nachmittag angekommen sind und uns gleich auf den Weg zum Wasserfall gemacht haben. Der erste Wasserfall in dem ich baden war. Moni liegt ziemlich weit oben in den Bergen und wir haben dort ein Restaurant besucht, in dem ich den Eindruck hatte, ich darf direkt in den Wolken essen, so nah waren wir diesen. Dazu gab es Vollmond und leckere rote Makkaronis mit frischer Tomatensoße.
Türkis, so Türkis so ist nur der See auf dem Kelimutu. - Ein schöner Blick kostet einen dann schon mal einen harten Preis. Kurz nach vier klopfte Donatos, „Kristin wake up, Kristin wake up“ und dann ging es nach zehn Minuten los auf den Kelimutu. Es ist ein Berg mit drei Krater-Seen, wo jeder See eine andere Farbe hat. Momentan kann man einen schwarzen, einen türkisen und einen blauen See sehen. Dazu der Sonnenaufgang und ein Blick der unbezahlbar ist. Die Farben der Seen ändern sich durch die Mineralien. Hingegen glauben die Dorfbewohner daran, dass die Seelen der Toten in die Seen gehen und wenn sich die Farben ändern, dann bedeutet das für sie, dass die Toten verärgert sind.
Blau, so Blau ist nur das Meer. - Nach einem Frühstück fuhren wir dann zum Ende der Welt, na fast, wir fuhren in den Ort Ende zum Lunch und später an den Blue Stone Beach. Tatsächlich gibt es an dem Strand viele blaue Steine, was es wohl nicht noch einmal auf der Welt gibt. Japan importiert die Steine und verarbeitet sie zu Kerambik. Auf den Wegen hält Donatos oft an und zeigt uns z. B. Zimtbäume, Nelkenbäume, Maccadamianussbäume, Pflanzen die sich zusammen ziehen wenn man sie berührt, er hält an spektakulären Aussichtspunkten, erzählt uns viel über Flores und deren Gebräuche und versucht eigentlich die gesamte Zeit es uns so schön wie möglich zu machen. Am Nachmittag sind wir in Bajawa angekommen, im Happy Happy Hotel.

Bunt, so Bunt sind nur die Blumen. - Am nächsten Tag war das Ziel Ruteng und das ist dann auch unsere vorletzter Halt bis wir am Ziel in Labuan Bajo ankommen. Auf dieser Strecke konnte ich meinen Blick nicht mehr von den Blumen lassen die den Weg schmücken, wunderschön. So langsam wird es ein wenig anstrengend die ganze Zeit mit dem Auto unterwegs zu sein. Da konnte uns ein Besuch in einem traditionellen Dorf auch nicht so richtig erfreuen, da dieses doch sehr konstruiert für Touristen gemacht ist. Das spannendste an diesem Tag war doch wohl die Unterkunft. Für uns wurde ein Zimmer im Santa Maria Kloster reserviert. Das ist schon witzig. Überall laufen die Nonnen herum und es gibt Halleluja-Gesang … kein Scherz, sie haben Halleluja gesungen. Meint ihr irgendjemand will uns etwas damit sagen, dass wir ausgerechnet hier gelandet sind?

Überwältigend, so überwältigend ist es nur in den Tiefen der Ozeane. - Der letzte Halt ist Labuan Bajo, ein relativ großer Ort mit einem kleinen Hafen, vielen Läden, richtig vielen sehr guten italienischen Restaurants ... keine Ahnung warum das so ist aber ich freue mich endlich wieder Essen mit Geschmack essen zu dürfen ... und dem Zugang zum Komodo Nationalpark. Zum einen ist der Komodo Nationalpark spannend wegen den berühmten Komodowaranen und zum anderen wegen der unglaublichen Unterwasserwelt. Wir haben uns selbstverständlich beides angesehen. Nach zwei Tauchgängen fuhren wir nach Rinca, eine kleine Insel auf der wir dann mit einem Guide die Komodowarane sehen durften. Sie sind auf jeden Fall beeindruckend und wenn man vor ihnen steht, natürlich mit verdienten Abstand, hatten wir auch Respekt, denn freundlich sehen sie nicht wirklich aus. Auch von den Tauchgängen wurden wir nicht
enttäuschend. Wir haben sie gesehen, die Fabelwesen, wie sie majestätisch durch das Meer fliegen … 18 Mantas durften wir beobachten. In Mosambik bin ich mit Andreas getaucht, der selber auch Tauchlehrer ist und er hat in der ganzen Zeit in der er taucht noch nie einen Manta gesehen und nennt sie deshalb Fabelwesen. Aber es gibt sie und wir sind ganz verzaubert. Auch der zweite Tauchgang war atemberaubend schön. Viele große Korallen die aussahen, als wenn überdimensionale getrocknete Rosen am Grund liegen. Die schönste Korallenbank die ich bisher gesehen habe. Dazwischen liegen riesige Schildkröten rum, die ich kaum erkannt habe weil sie so gut bei den Korallen getarnt sind.

Meine Farbpalette muss neu definiert werden, die Fahrt durch die grünen Oasen mit ihren Reisfeldern, den Bergen und Vulkanen, ganz nah am blauen Meer und den bunten Blumen haben mein Verlangen nach Farbe hervorgerufen. So möchte ich mir auf jeden Fall nach den Reisen eine farbenfrohe Wohnung schaffen, die einem die freie Zeit versüßt und mich an schlechten Tagen anspricht und sagt: Hey, nimm das Leben leicht und genieße, alles kann so schön sein! Vielleicht hört sich das für euch ein wenig komisch an, da fährt sie durch eine Insel und danach gestaltet sie ihre Wohnung bunt und denkt, dass es ein gutes Lebensgefühl gibt. Ja, vielleicht ist es verrückt, aber ich möchte mir meine Reisen, meine schönen Gefühle beibehalten, ich mach mir meine zukünftige Welt so bunt, widiwiwid sie mir gefällt.

Ich küsse euch und wünsche jedem von euch, dass es euch auch mal möglich ist diese wunderschöne Insel, namens Flores, besuchen zu dürfen.

Manta fliegt an uns vorbei.

Findet ihr die Schildkröte?

Mein getrockneter Rosengarten.

Montag, 12. Mai 2014

Sie fragt Sugar ... Chris sagt Love

Nun ging es endlich wieder los. Auf der Route in neuer Begleitung steht Bangkok, Bali, Flores, Lombok und wieder zurück nach Bali. Um so öfter ich in Bangkok bin, um so wohler und heimischer fühle ich mich mittlerweile. Vieles ist bekannt, touristische Gegenden werden vemieden und man gestaltet den Tag ganz nach Gefallen. Wir waren in einem wirklich tollen Hotel mit riesigen Zimmern und einem tollen Pool auf dem Dach untergekommen, welches sehr zentral lag. Von dort aus wurden dann sämtliche Shopping-Areas aufgesucht, wir waren auf der Khao San Road und auch eine Flußfahrt haben wir unternommen. Chris konnte sich einen kleinen Überblick verschaffen und ich wurde nicht mit Tempelbesuchen gequält. Nach drei Tagen ging es weiter nach Bali.

Ich habe mich für Indonesien entschieden weil es hier großartige Tauchspots gibt, es landschaftlich viel zu bieten hat, es sicherlich preislich ansprechend ist und … weil ich von dem Film Eat Pray Love sehr beeinflusst wurde. Angekommen am Flughafen und auf der Fahrt zu unserem ersten Ort mit dem Namen Sanur konnte ich aber keine Übereinstimmungen mit meinen Vorstellungen erkennen. Es war eher so, dass ich noch mal schauen wollte ob ich auf der richtigen Insel gelandet bin. Völlig überfüllte Straßen, extreme Lautstärke, viel Straßenmüll und keine einzig freie Fläche haben mich im ersten Moment ein wenig geschockt. Und natürlich … wir wurden gleich abgezockt. Gerade noch im Flieger im Reiseführer gelesen versuchen dich hier die Leute damit reinzulegen, dass sie am Ende diskutieren ob fifteen oder fifty ausgehandelt wurde. Der Taxifahrer hat dann sogar noch jemanden angerufen, aber das kann ja auch seine Mutter gewesen sein, um uns den falschen Preis zu bestätigen. So gibt man irgendwann einfach nach weil es keine Möglichkeit gibt etwas nachzuweisen. Wieder etwas gelernt.

Angekommen bei unserer Unterkunft wurde uns direkt die Rechnung vorgelegt und diese war erstaunlich höher und bei Besichtigung der Räume waren diese auch anders als gebucht. Kurz nachgefragt wurde uns dann erklärt, dass die Zimmer die wir gebucht haben nicht frei wären und wir somit das teure Apartment nehmen müssten, weil sonst nichts mehr frei ist. Da er unsere Verärgerung aufgenommen hat, hat er uns dann das unglaubliche Angebot gemacht, das wir dann aber nun für das Apartment nicht mehr zahlen müssten. Toll. So innerhalb von einer Stunde schon zwei nicht wirklich schöne Erfahrungen, die mein Bild von Bali nicht wirklich verschönerten.

Wir haben uns später dann die Ortschaft angesehen und ich wollte unbedingt zum Strand. Ich weiß ja nicht welche Bilder ihr von Bali habt und vor allem von den Stränden, aber meine Erwartungen waren groß und dann … alles voller Müll. So was hab ich wirklich noch nicht gesehen. Uns wurde dann später noch erzählt, dass es wohl an einem Unwetter liegt und morgen alles wieder sauber wäre, aber das war es leider nicht, es war allerdings schon viel besser. Ich habe nun erfahren, dass es auf Bali ein recht großes Müllproblem gibt. Da es hier kein Müllverfahren gibt, wie z. B. eine regelmäßige Müllabfuhr oder ähnliche Müllentsorgungen wird der Müll hier verbrannt, das hingegen ist mit üblen Gerüchen verbunden.

So jetzt mal zu dem schönen Dingen auf Bali. Der Ort Sanur ist schon ganz nett. Du hast eine stark befahrene Straße durch den gesamten Ort wo es viele Geschäfte und Restaurants gibt und noch einen Strandweg mit vielen Läden, Restaurants und einem Markt. Man kann es schon gut aushalten dort wenn es lediglich darum geht, Erholung vom Alltag zu bekommen und einfach nur zu entspannen. Meinen Geburtstag haben wir auch hier verbracht. Nach einem leckeren Frühstück haben wir uns einen Spa gesucht und uns massieren lassen und sonst haben wir eigentlich nur rumgehangen und am Abend waren wir sehr schön am Strand, in einem tollen Restaurant, essen. Versüßt wurde der Tag von meiner … eWGwjsaaHs … Party … übersetzt „Die erste WhatsApp-Geburtstagsfeier weil ja sowieso alle am Handy sitzen Party". So habe ich viele tolle Bilder mit Luftballons, Geburtstagsbrillen und Partyhüten und Blumen erhalten, aufgenommene Geburtstagslieder, nachdenkliche, lustige und liebevolle Zeilen und Videos und hatte somit nicht das Gefühl ganz so weit weg zu sein. Die Umarmungen von Familie und Frenden haben aber dennoch sehr gefehlt.

Links bin ich, rechts Kat mein Buddy
Nun sind wir in Amed, einem Ort im Osten von Bali.
Hier lernt nun Chris tauchen und ich mache ein paar Fundives. Hier durfte ich zum ersten Mal vom Strand aus ins Meer gehen sowie habe ich hier meine ersten Wracktauchgänge erleben dürfen. Getaucht wurde an der Liberty, die 1966 durch den Ausbruch des Vulkans hier im Osten von Bali gesunken ist. Schon nach den ersten vier Tauchgängen in Indonesien kann ich sagen, dass die Tauchgänge bei weitem schöner waren als am Great Barrier Reef. Viele viele Fische und wunderschöne Korallen. Es hat total viel Spaß gemacht. Und Chris … er hat seinen Open Water Diver-Kurs mit Auszeichnung bestanden und findet es ebenso schön wie wir. Wir durften bereits das erste Mal gemeinsam als Buddys tauchen. Unter Wasser kam es dann erst mal über mich und ich musste ihn ganz fest drücken, weil ich es so großartig finde, dass er es jetzt auch erleben darf, was Udo und ich als so wunderschön für uns entdeckt haben.

Der Ort Amed ist sehr ruhig und der Strand ist schwarz und steinig. Hier dreht sich alles ums tauchen und schnorcheln und sonst ist hier nichts los. Auf der Fahrt nach Amed von Sanur hat sich dann aber ein anderes Bild von Bali gezeigt. Es wird uriger und landschaftlich wird es wunderschön. Wir haben den Vulkan Batur besichtigt, wir waren auf einer Kaffeefarm, auf der wir viele Kaffee- und Teesorten probieren durften sowie eine Führung durch den bepflanzten Garten bekamen. Hier durfte ich Zimt direkt vom Baum kosten und es war unglaublich lecker, süß und fest. Kennt ihr den Film „Das Beste kommt zum Schluß“ und dort die Szene mit demTierchen, einer Schleichkatzenart welche die Kaffeebohnen ausscheidet. Der Kaffee heißt hier auf Bali "Kopi Luwak". Die Kaffeepflanze wird von der Katze aufgefressen und dann kommen die verklebten Kaffeebohnen wieder raus. Anschließend werden diese noch gesäubert und geröstet und fertig ist das Käffchen. Lecker oder ... Wir bekamen dann eine Verkostung von vielen Tee- und Kaffeesorten und waren absolut begeistert.
Auf der Fahrt sind wir auch durch die Gegend um Ubud gefahren. Ich hatte das Gefühl die ganze Gegend besteht aus einer einzigen Tempelanlage die stark bepflanzt ist. Total urig, überall Mauern und bepflanzte Flächen erinnern an einen Dschungel. Diesen Ort möchte ich definitiv noch mal besuchen. Auch die ersten kleinen Reisterrassen durften wir sehen und so hat sich mein Bild von Bali verbessert und ich freue mich noch auf viel Neues.


Die Speisekarten auf Bali lassen jeden etwas finden. Fast in jedem Restaurant wird auch westliches Essen angeboten. Die lokalen Speisen sind im Vergleich zu Thailand etwas lau. Da könnte man gut und gern noch mal nachwürzen. Heute habe ich einen Tip bekommen, dass man es auch schärfer bestellen kann und das probiere ich gleich mal aus. Am ersten Abend in Amed waren wir in einem Restaurant essen, das war so schlecht das wir es tatsächlich nicht essen wollten. Als die Kellnerin dann abgeräumt hat fragte sie natürlich warum wir es nicht gegessen haben. Wir hatten vorher kurz darüber gesprochen was wir sagen könnten, aber was will man denn sagen wenn man so gar nix gegessen hat und somit blieb uns nur übrig die Wahrheit zu sagen und das tat Chris dann auch. Er sagt ihr, dass das Essen einfach nicht unser Geschmack war, die Shakes aber ok gewesen wären. Die Kellnerin hat sich weggeschmissen und ich mich ebenfalls. Also das Essen war schlecht und die Shakes waren aber auch nur ok … später kam eine andere Kellnerin lachend zu unserem Tisch, wo wir ebenfalls noch lachend saßen und sagte, wir wären die besten Gäste überhaupt gewesen. Es ist wohl so in Indonesien, dass man eher lügt als die Wahrheit sagt, damit keiner das Gesicht verliert, aber uns blieb bei den vollen Tellern einfach nicht anderes übrig.

Die Menschen hier sind sehr freundlich, hilfsbereit und schenken dir immer ein Lächeln. Die meisten können hier Englisch, so dass es kaum zu Verständigungsproblemen kommt. Mein Englisch wird auch immer besser, auch wenn ich immer noch nicht gern spreche. Ich finde es schon großartig, dass man Unterwasser nicht sprechen muss. Jeder versteht jeden. An den ersten Tagen im Ausland hatte Chris noch Probleme mit dem Verstehen des in Thailand gesprochenen Nuschelenglisch und so fragte ihn eine Dame, wo wir uns Fruchtshakes bestellt haben, ob er ihn mit Sugar haben möchte und er antworte nein mit Love. Ich hab mich weggeschmissen …

In diesem Sinne verabschiede ich mich für heute mit ganz viel Liebe.

Wir.