Montag, 12. Mai 2014

Sie fragt Sugar ... Chris sagt Love

Nun ging es endlich wieder los. Auf der Route in neuer Begleitung steht Bangkok, Bali, Flores, Lombok und wieder zurück nach Bali. Um so öfter ich in Bangkok bin, um so wohler und heimischer fühle ich mich mittlerweile. Vieles ist bekannt, touristische Gegenden werden vemieden und man gestaltet den Tag ganz nach Gefallen. Wir waren in einem wirklich tollen Hotel mit riesigen Zimmern und einem tollen Pool auf dem Dach untergekommen, welches sehr zentral lag. Von dort aus wurden dann sämtliche Shopping-Areas aufgesucht, wir waren auf der Khao San Road und auch eine Flußfahrt haben wir unternommen. Chris konnte sich einen kleinen Überblick verschaffen und ich wurde nicht mit Tempelbesuchen gequält. Nach drei Tagen ging es weiter nach Bali.

Ich habe mich für Indonesien entschieden weil es hier großartige Tauchspots gibt, es landschaftlich viel zu bieten hat, es sicherlich preislich ansprechend ist und … weil ich von dem Film Eat Pray Love sehr beeinflusst wurde. Angekommen am Flughafen und auf der Fahrt zu unserem ersten Ort mit dem Namen Sanur konnte ich aber keine Übereinstimmungen mit meinen Vorstellungen erkennen. Es war eher so, dass ich noch mal schauen wollte ob ich auf der richtigen Insel gelandet bin. Völlig überfüllte Straßen, extreme Lautstärke, viel Straßenmüll und keine einzig freie Fläche haben mich im ersten Moment ein wenig geschockt. Und natürlich … wir wurden gleich abgezockt. Gerade noch im Flieger im Reiseführer gelesen versuchen dich hier die Leute damit reinzulegen, dass sie am Ende diskutieren ob fifteen oder fifty ausgehandelt wurde. Der Taxifahrer hat dann sogar noch jemanden angerufen, aber das kann ja auch seine Mutter gewesen sein, um uns den falschen Preis zu bestätigen. So gibt man irgendwann einfach nach weil es keine Möglichkeit gibt etwas nachzuweisen. Wieder etwas gelernt.

Angekommen bei unserer Unterkunft wurde uns direkt die Rechnung vorgelegt und diese war erstaunlich höher und bei Besichtigung der Räume waren diese auch anders als gebucht. Kurz nachgefragt wurde uns dann erklärt, dass die Zimmer die wir gebucht haben nicht frei wären und wir somit das teure Apartment nehmen müssten, weil sonst nichts mehr frei ist. Da er unsere Verärgerung aufgenommen hat, hat er uns dann das unglaubliche Angebot gemacht, das wir dann aber nun für das Apartment nicht mehr zahlen müssten. Toll. So innerhalb von einer Stunde schon zwei nicht wirklich schöne Erfahrungen, die mein Bild von Bali nicht wirklich verschönerten.

Wir haben uns später dann die Ortschaft angesehen und ich wollte unbedingt zum Strand. Ich weiß ja nicht welche Bilder ihr von Bali habt und vor allem von den Stränden, aber meine Erwartungen waren groß und dann … alles voller Müll. So was hab ich wirklich noch nicht gesehen. Uns wurde dann später noch erzählt, dass es wohl an einem Unwetter liegt und morgen alles wieder sauber wäre, aber das war es leider nicht, es war allerdings schon viel besser. Ich habe nun erfahren, dass es auf Bali ein recht großes Müllproblem gibt. Da es hier kein Müllverfahren gibt, wie z. B. eine regelmäßige Müllabfuhr oder ähnliche Müllentsorgungen wird der Müll hier verbrannt, das hingegen ist mit üblen Gerüchen verbunden.

So jetzt mal zu dem schönen Dingen auf Bali. Der Ort Sanur ist schon ganz nett. Du hast eine stark befahrene Straße durch den gesamten Ort wo es viele Geschäfte und Restaurants gibt und noch einen Strandweg mit vielen Läden, Restaurants und einem Markt. Man kann es schon gut aushalten dort wenn es lediglich darum geht, Erholung vom Alltag zu bekommen und einfach nur zu entspannen. Meinen Geburtstag haben wir auch hier verbracht. Nach einem leckeren Frühstück haben wir uns einen Spa gesucht und uns massieren lassen und sonst haben wir eigentlich nur rumgehangen und am Abend waren wir sehr schön am Strand, in einem tollen Restaurant, essen. Versüßt wurde der Tag von meiner … eWGwjsaaHs … Party … übersetzt „Die erste WhatsApp-Geburtstagsfeier weil ja sowieso alle am Handy sitzen Party". So habe ich viele tolle Bilder mit Luftballons, Geburtstagsbrillen und Partyhüten und Blumen erhalten, aufgenommene Geburtstagslieder, nachdenkliche, lustige und liebevolle Zeilen und Videos und hatte somit nicht das Gefühl ganz so weit weg zu sein. Die Umarmungen von Familie und Frenden haben aber dennoch sehr gefehlt.

Links bin ich, rechts Kat mein Buddy
Nun sind wir in Amed, einem Ort im Osten von Bali.
Hier lernt nun Chris tauchen und ich mache ein paar Fundives. Hier durfte ich zum ersten Mal vom Strand aus ins Meer gehen sowie habe ich hier meine ersten Wracktauchgänge erleben dürfen. Getaucht wurde an der Liberty, die 1966 durch den Ausbruch des Vulkans hier im Osten von Bali gesunken ist. Schon nach den ersten vier Tauchgängen in Indonesien kann ich sagen, dass die Tauchgänge bei weitem schöner waren als am Great Barrier Reef. Viele viele Fische und wunderschöne Korallen. Es hat total viel Spaß gemacht. Und Chris … er hat seinen Open Water Diver-Kurs mit Auszeichnung bestanden und findet es ebenso schön wie wir. Wir durften bereits das erste Mal gemeinsam als Buddys tauchen. Unter Wasser kam es dann erst mal über mich und ich musste ihn ganz fest drücken, weil ich es so großartig finde, dass er es jetzt auch erleben darf, was Udo und ich als so wunderschön für uns entdeckt haben.

Der Ort Amed ist sehr ruhig und der Strand ist schwarz und steinig. Hier dreht sich alles ums tauchen und schnorcheln und sonst ist hier nichts los. Auf der Fahrt nach Amed von Sanur hat sich dann aber ein anderes Bild von Bali gezeigt. Es wird uriger und landschaftlich wird es wunderschön. Wir haben den Vulkan Batur besichtigt, wir waren auf einer Kaffeefarm, auf der wir viele Kaffee- und Teesorten probieren durften sowie eine Führung durch den bepflanzten Garten bekamen. Hier durfte ich Zimt direkt vom Baum kosten und es war unglaublich lecker, süß und fest. Kennt ihr den Film „Das Beste kommt zum Schluß“ und dort die Szene mit demTierchen, einer Schleichkatzenart welche die Kaffeebohnen ausscheidet. Der Kaffee heißt hier auf Bali "Kopi Luwak". Die Kaffeepflanze wird von der Katze aufgefressen und dann kommen die verklebten Kaffeebohnen wieder raus. Anschließend werden diese noch gesäubert und geröstet und fertig ist das Käffchen. Lecker oder ... Wir bekamen dann eine Verkostung von vielen Tee- und Kaffeesorten und waren absolut begeistert.
Auf der Fahrt sind wir auch durch die Gegend um Ubud gefahren. Ich hatte das Gefühl die ganze Gegend besteht aus einer einzigen Tempelanlage die stark bepflanzt ist. Total urig, überall Mauern und bepflanzte Flächen erinnern an einen Dschungel. Diesen Ort möchte ich definitiv noch mal besuchen. Auch die ersten kleinen Reisterrassen durften wir sehen und so hat sich mein Bild von Bali verbessert und ich freue mich noch auf viel Neues.


Die Speisekarten auf Bali lassen jeden etwas finden. Fast in jedem Restaurant wird auch westliches Essen angeboten. Die lokalen Speisen sind im Vergleich zu Thailand etwas lau. Da könnte man gut und gern noch mal nachwürzen. Heute habe ich einen Tip bekommen, dass man es auch schärfer bestellen kann und das probiere ich gleich mal aus. Am ersten Abend in Amed waren wir in einem Restaurant essen, das war so schlecht das wir es tatsächlich nicht essen wollten. Als die Kellnerin dann abgeräumt hat fragte sie natürlich warum wir es nicht gegessen haben. Wir hatten vorher kurz darüber gesprochen was wir sagen könnten, aber was will man denn sagen wenn man so gar nix gegessen hat und somit blieb uns nur übrig die Wahrheit zu sagen und das tat Chris dann auch. Er sagt ihr, dass das Essen einfach nicht unser Geschmack war, die Shakes aber ok gewesen wären. Die Kellnerin hat sich weggeschmissen und ich mich ebenfalls. Also das Essen war schlecht und die Shakes waren aber auch nur ok … später kam eine andere Kellnerin lachend zu unserem Tisch, wo wir ebenfalls noch lachend saßen und sagte, wir wären die besten Gäste überhaupt gewesen. Es ist wohl so in Indonesien, dass man eher lügt als die Wahrheit sagt, damit keiner das Gesicht verliert, aber uns blieb bei den vollen Tellern einfach nicht anderes übrig.

Die Menschen hier sind sehr freundlich, hilfsbereit und schenken dir immer ein Lächeln. Die meisten können hier Englisch, so dass es kaum zu Verständigungsproblemen kommt. Mein Englisch wird auch immer besser, auch wenn ich immer noch nicht gern spreche. Ich finde es schon großartig, dass man Unterwasser nicht sprechen muss. Jeder versteht jeden. An den ersten Tagen im Ausland hatte Chris noch Probleme mit dem Verstehen des in Thailand gesprochenen Nuschelenglisch und so fragte ihn eine Dame, wo wir uns Fruchtshakes bestellt haben, ob er ihn mit Sugar haben möchte und er antworte nein mit Love. Ich hab mich weggeschmissen …

In diesem Sinne verabschiede ich mich für heute mit ganz viel Liebe.

Wir.



1 Kommentar:

  1. Kristin, das ist ja alles so praktisch! Du bist an einigen Orten gewesen, an denen ich auch war und Erinnerungen werden wach, wenn ich Deine Berichte lese. An anderen Orten hingegen war ich noch nicht. Dank Dir brauche ich aber auch gar nicht mehr hinzufahren, denn so wie Du schreibst, ist es, als wäre man selbst dort gewesen und hätte all diese spannenden Geschichten erlebt! Danke!

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