Nach einer Nacht in Cebu ging es mit
dem Flieger nach Palawan. Eine
Insel im Westen der Philippinen und versprochen wird das
grünste und landschaftlic
h
reizvollste was die Philippinen zu bieten haben. Gelandet sind
wir in Puerto Princesa, der Hauptstadt von Palawan. Mit lediglich
zwei Übernachtungen, in einem sehr familiären Gästehaus mitten im
Dschungel, kann ich mir sicherlich kein richtiges Bild machen, aber
es gefällt schon viel mehr als die Großstädte. Eine kleine
saubere, gut organisierte und überschaubare Stadt, die wohl
hauptsächlich als Ausgangspunkt genutzt wird um das umliegende
Palawan zu
erkunden sowie den ca. 1,5 Stunden von Puerto Princesa
entfernten Underground River, der zu den sieben Naturwundern gehört.
Ein Untergrundfluss mit einer Länge von etwa 7 km und mit 4,2 km der
längste schiffbare Untergrundfluss der Welt. Mit einer gebuchtenTour hieß es um 6.15 Uhr mit dem Van nach
Sabang. Nach der Busfahrt wirst du in ein Boot gesetzt, welches
dich zum Underground River fährt, um dann in ein kleineres Boot
umzusteigen und 45 min. in die Höhle
hineinzufahren. Mit
Taschenlampen kann man dann die Wände bestaunen und die Fledermäuse beobachten. Es war jetzt kein spektakuläres Erlebnis und dennoch ein gelungener Tag, weil es schön war mehr von
Palawan zu sehen, wie unheimlich grün es ist und von Tourismus noch
nicht überrollt. Äußerst ungewöhnlich war es für uns noch, als der Guide, eine junge Frau
die uns bei der Hinfahrt zu Tode gequatscht hat, am Ende des Tages
ein Lied über Puerto Princesa sang und wir ein wenig starr im Bus
saßen. Die Situation, dass jemand einfach so anfängt zu singen, war doch sehr befremdlich für uns. Wer das hören möchte ... https://www.youtube.com/watch?v=y4yzzLIOoS4
Alle sprechen vom schönsten Fleckchen
auf den Philippinen, El Nido – Das Nest. Mit einem Van wurden wir
um 9 Uhr vom Hotel abgeholt und schon gegen elf ging es los, mit dem
Wissen, das noch ungefähr sechs Stunden Fahrt vor uns lagen. Dann
wurden noch Leute abgeholt auf die wir ewig warten mussten, dann hier
und dort noch mal ein Stop eingelegt, dann fuhren wir noch zum
Busterminal, um auch noch die letzten Plätze zu verkaufen und dann,
dann ging es irgendwann mit der Schaukelkiste los. Ich habe mir
schnell Kopfhörer in die Ohren gesteckt und ein Hörbuch gehört, so
konnte ich die Geräusche vom Van kommend ausblenden, die immer
lauter wurden als der
Fahrer im Regen über die Schotterpisten gerast
ist. Kurze Reparaturarbeiten am Van hätten mich sicherlich
verunsichert, wenn ich nicht schon so lange unterwegs wäre und das
irgendwie in Asien zu einer Buchung mit einem Bus dazu gehören
würde. El Nido ist eine kleine Fischer- und Hafenstadt und liegt an
der Spitze von Palawan. Der Name El Nido stammt von den
Schwalbennestern die in den umliegenden Höhlen für die berühmte
chinesische Suppe eingesammelt und nach China exportiert werden. Das
kleine Dorf bietet einige Unterkunftsmöglichkeiten, Restaurants,
Shops und Tauchschulen und ist so laut wie Manila. Die Tage verbringt
man damit zu entspannen oder mit einer Inselhopping-Tour zu den
vorgelagerten kleinen Inseln.
Wir haben unsere Tour auf Empfehlung
eines Blogschreibers und Tripadvisor bei einem kleinen
Familienunternehmen gebucht, was eine tolle Entscheidung war. Diese gehört zu einer Gemeinde aus 24 Familien, die diese Touren
anbieten und das Geld in die Gemeinde fließt.Wir haben zwar ewig
gebraucht sie überhaupt zu finden, da sie schon nicht mehr
im Ort wohnen, aber es hat sich mehr als gelohnt. So beginnt und endet
die Tour mit einem gemeinsamen Kaffee und wir konnten einen
Einblick in die Gemeinde und in das Familienleben bekommen. So habe ich das
Gefühl, dass sie hier hauptsächlich damit beschäftigt sind Kinder zu
bekommen. Ich habe noch nie so viele Kinder gesehen und schwangere
Frauen und das
nicht nur in El Nido, sondern überall auf den Philippinen. Anders wie bei anderen Touren waren wir anstatt 14 Leute
nur vier und bei der zweiten Tour sechs Personen und die drei
philippinischen Söhne der Familie mit ihrer Gitarre. Wir haben in El
Nido unseren Reisefreund Ryan auf der Straße wiedergetroffen und ihn
am kommenden Tag gleich mit auf die Tour genommen. Mit dem Boot ging
es zu verschiedenen Lagoonen, Stränden, Höhlen und tollen
Schnorchelplätzen.
Für mich war die Secret Lagoon das
Highlight. Durch einen kleinen Spalt, durch den wir hindurchkriechen
mussten, geht es hinein und dann … Stille, klares Wasser und
30 m hohe Felsen die einen umgeben. Ich habe mich vom Wasser tragen
lassen, die Geräusche der anderen gar nicht mehr wahrgenommen und
durch die Öffnung, die die Felsen lassen in den Himmel geschaut. Für
mich der entspannteste Moment seit Beginn meiner Reise. Der Held
meinte, man konnte wohl sehen wie alles von mir abging und ich in
eine Art Meditation fiel.
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Lunch |
Zum Lunch haben uns die Jungs ein
großartiges Essen zubereitet und gegessen wurde an einsamen Stränden. Es gab frisch gegrillten Fisch und Fleisch, Reis, Salat
und Früchte und alles haben sie ganz toll präsentiert und alles war
sehr lecker. Dazu haben die Jungs Gitarre gespielt und Songs von Bob
Marley
gesungen. Beim zweiten Ausflug hatten wir nicht ganz so viel
Glück mit dem Wetter, denn ab mittags fing es an zu regen. Auf den
Philippinen regnet es nicht nur, es werden kübelweise Wasser von
oben ausgekippt. Der Tour sollte aber weitergehen und so fuhren wir
unsere geplante Strecke durch den Sturm. Sobald wir anhielten sprangen die Brüder, wie von einer Biene in den Po gebissen, sofort ins Wasser um sich aufzuwärmen. So
lagen wir dann alle wie in einer Badewanne im Wasser um wieder warm zu
werden. Um so später es wurde, umso
mehr regnete es und irgendwann hingen wir alle sechs auf zwei kleinen
Bänken, mit einer Plane über uns.
Bob Marley lag in einer kleinen
Kiste mit einer Flasche Schnaps, ein anderer Bruder musste das Boot
fahren und der Dritte lag mit Rettungsweste vorne am Boot und musste
nach eventuellen Hindernissen Ausschau halten, da durch den Sturm und
den Nebel nur noch unser Boot erkennbar war. Da haben wir ein
richtiges Abenteuer hinter uns, welches uns sicherlich lange in
Erinnerung bleiben wird.
Ich reise nun schon so lange umher,
habe so viel wunderschönes gesehen und hatte manchmal das Gefühl mich
nicht mehr so richtig für eine schöne Sache oder einen Ort
begeistern zu können, sie nicht mehr als etwas besonderes zu
erkennen. Das Besondere für mich auf den Philippinen, in Palawan,
hier in El Nido bei den Inselhopping-Touren ist das Wasser. Es macht
mich so glücklich in dem klaren, türkisen Wasser zu sein, an diesen
einsamen Stränden, in den Lagoonen zu schwimmen mit einer
wunderschönen Unterwasserwelt. Es ist etwas besonderes für mich und
ich bin froh es erkannt zu haben.
Die Tage auf den Philippinen gehen nun
so langsam zu Ende und es macht mich ein wenig traurig. So sind
die Menschen hier einfach so wunderbar, ich mag den Familiensinn, die
vielen vielen kleinen Kinder die überall umher rennen und das du den
Menschen so nah sein kannst wie in keinem anderen Land bisher. Was
ich
nicht vermissen werde ist den Regen, so fängt gerade hier die
Regenzeit an und Regenzeit heißt auch Regenzeit. So langsam nervt es
mich und ich würde mich auch wieder mal über trockene Sachen
freuen. Das Essen werde ich auch nicht wirklich vermissen bis auf die
köstlichen Mangos. Ich habe noch keine Worte über das Essen auf den
Philippinen verloren, wohl auch weil es mich so gar nicht anspricht.
Philippinisches Essen ist sehr fleischlastig und vor allem Schwein
wird hier viel gegessen und die meisten Gerichte gehen in Richtung
deftige Hausmannskost.
Die Speisen haben wenig Würze und sind auch
sonst nicht, aus meinem Gefühl, mit viel Liebe zum Essen zubereitet.
Zum Beispiel ist ein beliebter Snack das Balut, ein angebrütetes und dann
anschließend gekochtes Entenei. Hier handelt es sich um ein fast
ausgewachsenes Entenembryo mit Schnabel und Federansätzen.
Udo
möchte mitteilen, dass der von den Brüdern zubereitete
Seeschneckensalat mit Frühlingszwiebeln und Essig sehr köstlich war
und auch der verbrannte Reis mit heißen Wasser behält er in guter
Erinnerung. Abraten möchte er aber von dem Hausgebrannten, der
während der Sturmfahrt gereicht wurde.
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Safe the Ocean! |
Mein Held und ich
werden jetzt noch mal Indonesien und dort Bali und Lombok bereisen. Einige
Orte kenne ich bereits, andere werden auch für mich neu sein. Im Vordergrund wird aber nur noch Entspannung und Tauchen stehen und somit werde ich auch weniger Stoff für meinen Blog haben. Ich werde aber schreiben, vielleicht nicht mehr jede Woche, aber ich werde schreiben und wenn ich nur mitteile, das wir noch leben, uns lieben und uns so langsam Kiemen wachsen. Ich küsse euch.
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