Dienstag, 1. Juli 2014

Ubud ... Fantasie, Faszination und Feuerpferde

Ich habe euch bereits von Ubud berichtet und dennoch möchte ich ein zweites Mal, ausführlicher davon erzählen. Warum … weil es Ubud einfach Wert ist. Während ich hier auf den Gili Inseln sitze und euch nochmals von Ubud schreiben möchte, sehe ich Ubud genau vor mir … die geschmückten und liebevoll gestalteten Straßen, die vielen kleinen und großen Tempelanlagen, die Verzierungen an jeder Ecke, ich schmecke das gute Essen und der Wunsch noch einmal dort zu sein wächst in mir. Ich hätte noch sehr viel länger dort bleiben können, in dem netten Hotel welches mitten im Reisfeld liegt, wo die Bauern ihre Reisfelder bearbeiten, die Entenfamilie umherwandert und ich den Blick vom Balkon so sehr genossen habe. Ubud ist das Bali wie ich es mir vorgestellt habe, leider nur ohne Meer. 

Wenn man den Touristenbussen der Stadt den Rücken zukehrt, ist es sehr viel ruhiger als in anderen Teilen von Bali. Die Busse voll Touristen werden für einen Tag nach Ubud gebracht, meistens sind es chinesische Touristen, die dann den Kunstmarkt leer kaufen. Ich glaube über den Kunstmarkt hinaus schaffen es die wenigstens, da Ubud sonst relativ ruhig ist. Die Straßen beherbergen viele Galerien und Kunsthandwerksgeschäfte, gemütliche Cafés und Restaurants sowie ist die Stadt mit vielen kleinen Tempelanlagen verzirrt. Die Restaurants in Ubud gehören zu den besten in Bali und somit haben wir es uns auch nicht nehmen lassen, hier vortrefflich zu schlemmen. Neben traditionellen balinesischen Speisen, die allerdings nicht mit denen im restlichen Bali vergleichbar sind, gibt es auch viele interantionale Gerichte. Die gute Qualität rechtfertigt dann auch die ziemlich hochen Preise und eher kleinen Portionen.

Die Familien die in Ubud wohnen sind reicher als der Durchschnitt auf Bali. Viele Familien besitzen einen eigenen Haustempel und in der Regel gilt: je reicher die Familien sind, desto prunkvoller ist der Tempel. In unserem Gästehaus gab es auch einen Haustempel und vom Balkon aus konnten wir die tägliche Zeremonie der Familie beobachten. Weiterhin verfügt Ubud und die meisten anderen Dörfer noch über drei weitere, größere Tempel die vom Dorf genutzt werden können. Der Pura Puseh, der Tempel des Ursprungs, der dem Dorfgründe geweiht ist, der Pura desa in der Dorfmitte, der die Gemeinde im Alltag schützen soll und der Pura dalem, der Tempel der Toten, an welchen sich der Friedhof anschließt. 
 
Opfergaben
Unzählige Tempel, unzählige Zeremonien und so vergeht kaum ein Tag in Ubud wo nicht irgendeine Beerdigung gefeiert, ein Reinigungsritual zelebriert sowie eine Geburt oder Hochzeit erlebt wird. Wenn es für uns nicht ersichtlich ist oder eben kein Ereignis ansteht, so ist es schon ein Erlebnis die Balinesen bei ihren täglichen Opfergaben, so wie wir es konnten in unserem Hotel, zu beobachten. Diese liegen überall auf den Fußwegen und dort vor den Hauseingängen. Zu Beginn lief ich mehrmals versehentlich auf einer der Gaben und hüpfte dann erschrocken weg. Nun weiß ich, dass drauftreten durchaus erlaubt ist, da nach dem balinesischen Glauben, die Götter schon längst die Energie aus den Gaben herausgesaugt haben. 
 
In die Kultur von Bali konnten wir dann auch während einer Tanzaufführung einblicken. Wir waren bei der bakanntesten Aufführungen dem Kecak-Tanz. An jedem Abend wird in einem der Tempelanlagen eine Aufführung gezeigt und wir haben uns für diese entschieden, weil damit geworben wurde, dass 100 Personen an der Aufführung teilnehmen. Ich würde euch sehr gern berichten um was es in dem Stück ging, ich weiß es aber nicht wirklich, da es für mich sehr unverständlich war dem Inhalt zu folgen. Auf dem Boden saßen ungefähr 100 Männer … das waren die versprochenen 100 Personen mit denen geworben wurde … die sangen oder gaben Geräusche von sich. Die Hauptdarsteller kamen mit unglaublich schönen Kostümen und spielten die Story. Es gab vier oder fünf Darsteller und zwei Damen, einen Kampf, es wurde einer umgebracht und begraben. Am Ende hat ein Mann, der ein Pferde-Holz-Gestell trug, einen Trance-Tanz vorgeführt. Hintergrund ist, dass er eine schlimme Krankheit auf sich genommen hat und diese durch den Tanz geheilt bzw. gelindert werden soll. Dabei wurden Kokosnüsse in brannt gesetzt und er rannte dann durch die Glut und schmiss diese mit seinen Füßen umher. Andere Männer fegten diese dann wieder zusammen und er rannte wieder durch und so weiter und so weiter. Andere Sitten, andere Bräuche sag ich da nur.

Unser Gästehaus
Wie ebenfalls schon berichtet hat Ubud noch den Monkey Forrest zu bieten und auch dort waren wir für einen kurzen Besuch. Der Monkey Forest ist ein kühler, dichter Urwaldstreifen am Ende der Monkey Forest Road und er beherbergt drei heilige Tempel und hunderte grauhaariger Makaken. Was ich aber mit Chris noch nicht gemacht habe, war ein Spaziergang durch die Reisfelder. Rund um Ubud bietet das feuchte Klima ideale Bedingungen für den Reisanbau und somit haben wir uns auf den Weg gemacht. Schon nach ein paar hundert Meter raus aus der Stadt findet man Ruhe und Entspannung. Wie liefen durch die Felder, konnten den Bauern bei der Arbeit zusehen, die auch immer wieder gern für einen kurzen Plausch Zeit finden und wir waren lecker Essen in einem Restaurant mit Blick über die Reisfelder. Eines meiner schönsten Erlebnisse auf meiner Reise.

Kunst aus Ubud
Ubud ist mein Bali, das Bali was mich entzückt, mich runter holt und mir einen Platz bietet für vollkommene Erholung. Es gibt nicht viele Orte zu denen ich unbedingt noch mal zurückkehren möchte, hier sage ich aber „Ubud Auf Wiedersehen“.  

Nun werden wir eine Woche auf den Gili Inseln verbringen um was zu machen … NICHTS … Ich küsse euch.

PS. Ein wenig leid tut es mir schon bei der WM nicht in Deutschland zu sein. Die Spiele hier zu sehen würde bedeuten, dass ich teilweise bis vier Uhr in der Nacht warten müsste. Somit bleiben mir dann nur die Zusammenfassungen im Netz.




2 Kommentare:

  1. Meine süße. ..das klingt wieder so schön, dass ich mir wünsche und hoffe bei deinem wiedersehen mit ubud dabei zu sein!
    Bin schon jetzt gespannt auf deinen nächsten bericht!!!
    Ich drück und knutsch dich...

    Ps: sei nicht traurig, ich komm auch nicht wirklich zum WM gucken

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