Auf unserem Programm standen drei volle
Tage in Manila. Eine Stadt mit ca. 12 Millionen Einwohnern und
einer Fläche von 636 km², in
der Englisch und Tangalog gesprochen wird und wo die Menschen
überwiegend katholisch sind. Eine Stadt die nicht mit Schönheit
oder bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten beeindrucken kann, die sehr
laut ist, die ein abschreckendes Verkehrsaufkommen hat, so dass die
Menschen unter einer dunklen Wolke im Smog leben müssen und wo arm
und reich sehr nah beieinander lebt. Die Stadt verfügt über kein
richtiges Zentrum,was es für Touristen schwierig macht die Stadt greifen zu können, sich auf einen Weg zu begeben um die Stadt zu erkunden. Es
gibt einen kleinen kulturellen Bezirk der abgelaufen werden kann, ein
paar Kirchen, einen Ocean Park, einen Zoo sowie verfügt die Stadt über 17
riesige Shopping-Malls. Auch wenn wir keine Mallbesucher sind, so ist
es doch bei ca. 35 Grad immer eine angenehme Abkühlung gewesen und
zum Essen sind Shopping-Malls auch immer gut, da du in den Food-Courts
immer eine riesige Auswahl hast. In Manila fährt eine Metro, eine
Tram, Jeepneys und tausende Taxis die sehr günstig sind. Jeder hat
uns abgeraten andere Verkehrsmittel als ein Taxi zu verwenden und
somit haben wir uns daran gehalten. Die Jeepneys wurden nach dem Abzug der Amerikaner zurückgelassen und werden seit dem in Manila als Busse verwendet.
Die bunt bemalten Kleinbusse mit bis zu 22 Plätzen schmücken die Stadt auf ansehnliche
Weise und werden sogar noch heute von den Filipinos nachgebaut. Du kannst ein- und aussteigen wo du magst und es kostet nur
wenige Pfennige. Da auch die Jeepneys im Verkehr stehen und du auf
engstem, offenen Plätzen sitzt kann es aber bei den Temperaturen
sehr anstrengend werden. Wir sind bei den Taxis geblieben und auch
mit diesen fährst du für ca. 12 km bis zu über einer Stunde. Für
uns, die ja eigentlich lieber mit Bus und Bahn fahren um auch so
die Städte besser kennenzulernen, eine nicht so schöne Erfahrung.
Es war unheimlich nervig und zeitaufwendig, auch wenn die Gespräche
mit den Taxifahrern sehr amüsant waren. Sie waren sehr interessiert
an unserem Land und haben viel nachgefragt. Auf den Philippinen ist
Deutschland scheinbar hauptsächlich durch Automarken bekannt. Ein
bisschen hatte ich den Eindruck, dass sie denken das alle Deutschen
Mercedes fahren und es für uns eher eine Anschaffung vergleichbar
mit einem Fahrrad ist. Wir haben uns einige Malls angesehen, wir
haben uns das spanische Viertel und Kirchen besucht und wir waren
an der Manila Bay.
Da es nicht wirklich viel zu sehen gibt,
haben wir an einem Tag den Chinesischen Friedhof erkundet. Das
war keine Verzweiflung, denn tatsächlich ist dieser sehr
interessant. Manila hat zwei bekannte große Friedhöfe. Zum einen der
Nordfriedhof und der Chinesische und beide sind nicht mit unseren
vergleichbar. Der Nordfriedhof beherbergt nicht nur die Menschen die
von uns gegangen sind, sondern dort leben die Menschen zwischen den
Gräbern. Fast wie eine kleine eigene Stadt mit Shops und kleinen
Lokalen. Auf dem Chinesische Friedhof gehst du am besten mit einem
Guide, damit
du die Besonderheiten überhaupt erkennst. Unser Guide
Eddy hat uns gleich zu Beginn erzählt, dass er vor langer Zeit mit
dem ZDF Aufnahmen über den Friedhof gedreht hat und wir sollten doch
zum ZDF gehen und mal nach den Aufnahmen fragen. Anschließend hat er
uns die pompösen Mausoleen der aus China kommenden Großfamilien
gezeigt. Es sind oft kleine Häuser die Briefkästen haben, mit
Balkonen, Klimaanlagen, Toiletten, Schlafräumen, Kühlschrank und
manchmal sogar richtige Küchen und
es gab sogar ein Haus mit einem Pool. In der Mitte der Mausoleen sind dann die Grabstätten aufgestellt. Vor den Bildern der Verstorbenen stehen dann Lebensmittel die sie gern mochten wie z. B. Pepsi oder Pringeles. Am Wochenende kommen
die Angehörigen und verbringen dann Zeit auf dem Friedhof, am und im
Mausoleum und mit ihren Verstorbenen. Es gibt sogar Nachbarschaftsstreit, weil eine Familie eine Karaokeanlage hat und am
Wochenende dort feiert und eine andere Familie sich sehr dadurch
gestört fühlt. Eine andere Familie hat ein Starbucks-Cafe
nachgestellt, da dem Verstorbenen ein Starbucks-Cafe gehörte. Auf einem anderem Mausoleum wurde die Oper aus Sydney gebaut, weil sie aus der
Stadt kamen und einem verstorbenen Bankdirektor wurde die Bank of China nachgestellt. Das alles kommt mir ein wenig verrückt vor
und dennoch mag ich den Gedanken. In Afrika werden auch noch die
Geburtstage gefeiert der Verstorbenen und das mochte ich auch schon
sehr, das sie Teil des Alltags bleiben, finde ich sogar noch schöner.
Die Filipinos sind wirklich ein
unheimlich freundliches Volk. Mindestens genauso freundlich wie die Menschen in
Kambodscha und dennoch anders, weil sie viel europäischer sind und das empfinden wir wahrscheinlich so, weil sie relativ gutes Englisch sprechen. Wir haben hier nur nette Erfahrungen
gemacht. Ein wirklich süßes Beispiel hierfür ist, dass beim
Eingang, der bei uns naheliegenden Shopping-Mall, mich die Dame,
Belizza, jeden Tag wiedererkannt hat und meine Hände hielt, sich
vorgestellt hat und mit mir quatschen wollte. Ich mag ja so was. Ich
empfinde die Filipinos sehr serviceorientiert, immer für einen kurzen
Talk zu haben, interessiert und liebenswürdig. Wenn wir uns mit anderen Reisenden unterhalten, dann hören wir nur wie furchtbar diese Stadt ist und gefährlich. Wir waren nun nicht in der Nacht unterwegs in Manila, aber am Tage haben wir uns zu keiner Zeit irgendwie bedroht oder eingeschränkt gefühlt. In meinen Augen ist die Stadt unübersichtlich, irgendwie unzugänglich für mich, unbequem durch den Verkehr und gehört nicht zu den schönsten Städten der Welt, aber ich denke auch, dass diese Stadt noch so unansehlich sein kann, die Menschen lassen mich Manila mit guten
Erinnerungen verlassen.
Im Tricycle |
Baden im Wasserfall |
Am nächsten Tag sollte es nun aber soweit sein, unser großer Wunsch mit Walhaien zu schwimmen soll in Erfüllung gehen. Sie sind gewaltig und ich kann gar nicht so viel schreiben dazu, es war fantastisch. Somit verabschiede ich mich mit einem Küsschen für mich ...
Grandios! Das mit den Bräuchen für die Verstorben (oder ja eher Hinterbliebenen) finde ich total klasse, wenn für uns auch erstmal unvorstellbar... Bis bald meine Sonne.
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