Samstag, 23. August 2014

Costa Rica ist mein freilebender Tierpark

Faule Tiere
Um gleich meinen Titel aufzugreifen möchte ich euch berichten, dass es das tierreichste Land ist, in dem ich bisher war. Überall begegnen wir aufregenden, großen und kleinen Wesen, überall bin ich auf der Suche, laufe Schmetterlingen und Vögeln hinterher und wenn es von Kati nicht genug Beweisbilder gäbe, würde ich es selbst nicht glauben das ich es bin.

Erst mal ein wenig Costa Rica-Kunde. Das Land ist nur ein wenig Größer (ca. 51.100 km²) als Niedersachsen und hat ca. 4,3 Mio. Einwohner. Costa Rica ist ein sehr grünes Land. Rund 27% der Landesfläche stehen unter Naturschutz und es gibt 26 Nationalparks. Was ich auch interessant finde, dass 50% des Landes von Wald bewachsen ist. Der Name Costa Rica, was so viel wie „Reiche Küste“ auf Spanisch und somit der Landessprache bedeutet, ist hier Programm. Das Land ist nicht vergleichbar mit anderen Ländern in Mittelamerika. Vergleichbar sind die Preise für Unterkünfte, Restaurantbesuche und
Lebensmittel mit denen aus Europa und manchmal sogar mehr. Für Übernachtungen haben wir somit oft Hostels gewählt und konnten selbst kochen und etwas sparen. Nach vielen Monaten in Asien war das für mich erst mal ein Schock, ich habe mich zwar schon vorbereitet und wusste das alles mehr kostet, aber vieles ist so unverschämt teuer, dass es mir die Sprache verschlägt. Auch Waren die direkt aus dem Land kommen sind noch ziemlich teuer. Was uns auch ein wenig einschränkt sind die Preise für Ausflüge bzw. Touren. Selbst jeder Nationalpark verlangt um die 10$ Eintritt.


Das wir selbst kochen ist nicht wirklich schlimm, da die einheimische Küche doch eher langweilig ist. Gallo Pinto ist das typische Frühstücksgericht und zugleich das Nationalgericht Costa Ricas und besteht aus gemischten gebratenem Reis mit schwarzen Bohnen und Zwiebeln und ggf. Beilagen wie Eier. Zum Mittag essen sie dann wieder Reis und Bohnen als Basis, was dann allerdings separat angerichtet wird, und dazu Kochbananen, Fleisch oder Fisch und nennen das dann Casados. Hier mal ein Bild von meiner vegetarischen Variante. Ansonsten bekommst du viele mexikanische Gerichte und westliches Essen. Verhungern muss man nicht, Speisen mit viel Raffinesse sucht man aber eher vergebens.


Gelandet sind wir mitten in der Nacht in San Jose. Wir wurden zum Glück vom Flughafen abgeholt und zum Hostel gebracht. Gleich am nächsten Tag ging es nämlich schon mit dem Bus auf die Pazifikseite nach Manuel Antonio. Angekommen wurden wir gleich an der Rezeption mit Kati und meinem Lied, Strani Amori von Laura Pausini, begrüßt und haben mit der Rezeptionistin unsere Stimmen zum Besten gegeben. Manuel Antonio ist nur bekannt durch den naheliegenden Nationalpark. Den haben wir dann am Tag darauf gleich aufgesucht. Der Nationalpark hat drei 
wunderschöne Strände und wir durften uns auch schon mit den ersten landestypischen Tieren bekannt machen. Den Strand, der unmittelbar an den Wald angrenzt, teilt man sich hier nämlich mit Waschbären, ziemlich großen Leguanen, Affen und Faultieren. Für mich, die absolut kein Strandmensch mehr ist, eine tolles Unterhaltungsprogramm. Der Strand war unglaublich schön und das Wasser total warm. Ein richtig toller Tag. Den Tag darauf haben wir gefaulenzt, so wie wir es am Tag zuvor von den Faultieren gelernt haben … nur das wir nicht auf den Bäumen hingen. Alles schön langsam angehen und nichts überstürzen. Krabbelt so ein Faultier nämlich den Baum hoch, so kann das schon mal eine halbe Ewigkeit dauern.


Der nächste Ort war die Bucht von Tamarindo, was ungefähr 300
km von Manuel Antonio entfernt ist und wofür wir sieben Stunden im Van saßen. Tamarindo liegt im Nord-Westen von Costa Rica und somit ebenfalls an der Pazifikküste. Auch hier wurden wir mit einem wunderschönen Strand überrascht, der mich sogar zu einem Strandtag überzeugen konnte. Ich glaube das war der einzige Tag in meiner Reisezeit, an dem ich ungefähr fünf Stunden am Stück am Strand verbracht habe. Ein richtig schöner Strandspaziergang allerdings eingeschlossen. Der zweite Tage war fürs Tauchen reserviert. Kati war schnorcheln und hat die Unterwasserwelt von oben erkundet. Leider gab es bei diesen Tauchspots keine Korallen oder einen vielfältigen Fischreichtum und somit war ich erst ein wenig enttäuscht. Später haben sich dann aber doch noch meine Freunde gezeigt … Weißspitzen-Riffhaie, ein Manta und viele Muränen. Ein Hai ist sogar ziemlich nah genau unter mir lang geschwommen. Richtig super fand ich auch, als wir in einer kleinen Höhle zusammen ein Babyhai und eine riesige Muräne entdeckt haben. Somit bin ich dann noch ganz glücklich heim geschippert.


Anschließend haben wir die Pazifikküste verlassen und fuhren in die Berge nach Rincon de la Vieja, wo wir dann auch zum ersten Mal in unmittelbarer Nähe zu einem Vulkan waren. Hier sollten dann unsere Abenteuerträume wahr werden. Eine abgelegene Lodge hieß uns willkommen und außer Tiergeräusche hört man hier nichts und kann sich der Natur voll und ganz hingeben. 
Kati wollte so gern reiten im Urlaub, ich lieb sie so doll,
also überwinde ich mal meine Abneigung die aus einem Reitausflug von vor 17 Jahren stammt. Geplant war ein Ausflug von vielleicht ein, zwei Stunden und unterwegs waren wir dann sechs Stunden mit drei kleinen Pausen. Ich versuche jetzt zu beschreiben wo wir da unterwegs waren und ich sage euch eins, ich übertreibe nicht, sondern es ist mir fast nicht möglich zu beschreiben, was das für Wege waren, die wir bzw. die Pferde mit uns bewältigen mussten. Nachdem wir die erste halbe Stunde mit ständigen Angstschreien überstanden haben, habe ich mich halbwegs auf das Pferd, namens Kiko, eingestellt. Es ging steil, ich meine steil, hoch und noch steiler runter. Die Wege verliefen durch Wälder, die gerade so breit waren, dass das Pferd durchpasste. Sie waren weder als Wege ausgezeichnet, noch konnte man wirklich ersehen, dass das überhaupt Wege waren. Bei einigen ist der Guide mit seiner Machete vor geritten, um die Wege frei zu schlagen. Es gab Wege, da wollte nicht mal Kiko lang, der blieb dann einfach stehen. Wieder musste der Guide kommen und diesmal einen Baum, der war sicherlich nicht total breit, aber es war ein Baum, abschlagen. Und trotz dem gewaltig gefährlichen
Ritt hat Kati noch Schlangen entdeckt. Die ersten Schlangen die ich in freier Wildbahn gesehen habe. Na zum Glück saßen wir auf dem Gaul. Ich hab mir echt an einigen Stellen fast in die Hose gemacht vor Angst und dennoch haben Kati und ich fast die ganze Zeit gelacht und lagen die Hälfte der Zeit auf den Pferden. Ich glaube wenn da jetzt nicht noch so was richtig abgefahrenes kommt, wird das sicherlich unsere lustigste Erinnerung.


Blubbernde Schlammlöcher
Halt haben wir mit unseren Pferden an einem Wasserfall, an heißen blubbernden Schlammlöchern und an den heißen Quellen gemacht. Wir hatten das große Glück ganz allein da sein zu dürfen und konnten die wechselnden Warm- und Kaltbäder in den Quellen sehr genießen. Es gibt im ganzen Land vieler dieser Quellen, die müssen aber teuer bezahlt und mit vielen Menschen geteilt werden.


Am Tag darauf hieß es dann 5.30 Uhr aufstehen, da wir um 6 Uhr auf eine Birdwatching-Tour gegangen sind. Schön zwei Stunden ohne Kaffee und Nahrung durch die Wälder, Berg auf und ab, laufen. Dann gab es kurzes Frühstück und auf zur Canopy-Tour. Was das ist … es ist fliegen, fliegen von Baum zu Baum, über die Wälder von Costa Rica. Überall in Costa Rica ist es möglich Canopy Touren zu machen. Es werden Stahlseile von Baum zu Baum gezogen, eine Plattform auf den Baumkronen gebaut und in einem Gurt befestigt geht die Fahrt los. Ein wahnsinniger Spaß. Hier mal ein Link zum veranschaulichen https://www.youtube.com/watch?v=HJhIf-iAKs8.  Es gibt schnelle und langsame Zip-Lines, hohe und tiefe. Man will immer mehr und mag gar nicht mehr aufhören. Von Fahrt zu Fahrt wird man immer sicherer und kann die wunderschönen Ausblicke über die Urwälder genießen. Zum einen war das sicherlich schon ein weiteres Abenteuer, wäre nicht gewesen, dass wir zur Tour wieder auf die Pferde mussten und das das eigentliche Abenteuer war. Das Wort Schmerzen hat nämlich nach dem ersten Reittag eine ganz neue Bedeutung bekommen und so schnell wollten wir eigentlich nicht mehr auf ein Pferd steigen.

Nun stehen noch zwei weitere Orte in Costa Rica auf dem Plan und von denen ich dann berichten werde. Bis ganz bald, ich und mein neues Haustier, welches direkt vor meinem Fenster lebt, verabschieden uns für heute. Ich küsse euch.

Donnerstag, 14. August 2014

Vegas Baby

Der Flug nach Las Vegas von New York dauerte fast sechs Stunden und es war noch mal gut 10 Grad wärmer, vielleicht um die 40 Grad und die Luft war sehr trocken. Es ist kaum zu glauben, aber auch hier wurden wir mal wieder gleich zu Beginn von einem Taxifahrer lustig durch die Gegend gefahren, dazu lustige Sprüche und Tips, die uns dann mehr als das doppelte gekostet haben, als wir am Abfahrtstag bezahlt haben. Wir haben uns für ein Hotel entschieden welches nicht direkt auf dem Strip liegt. Das Zimmer war sehr großzügig eingerichtet und die Betten waren, wie fast überall in Las Vegas, paradiesisch groß.

Nach der Ankunft haben wir uns gleich auf den Weg gemacht und ein Buffet ausgecheckt. In fast allen Hotels werden Buffets zum Frühstück, Mittag und Abendessen angeboten, wo keine Wünsche offen bleiben. Im Circus Circus Hotel haben wir für das Abendessen umgerechnet ungefähr 13 EUR bezahlt inklusive Getränke. So ist es ja kein Geheimnis das die Amerikaner wirklich gern und viel essen und vor allem sehr gern fettig. Auch das bekommt man bei den Buffets im Überfluss. Wenn man sich dann umschaut, dann spiegelt sich das auch an den sehr übergewichtigen Menschen wieder. Man soll ja die Menschen leben lassen wie sie wollen, aber ach du Scheiße, was tun die sich da an und warum hält das keiner auf. Wir sprechen hier nicht von ein paar Kilo zu viel, sondern davon das sie sich in Grab futtern. Ich habe das mal ein wenig recherchiert und jeder fünfte Amerikaner stirbt wohl an Fettleibigkeit. Wieso greift da niemand ein? Ein wenig befremdlich war für mich, dass in sehr vielen Restaurants oder Cafes die Kalorienzahl neben dem Gericht oder dem Getränk steht. Vielleicht wollen sie damit ein Bewußtsein schaffen. Also ich hab mir schon so einige Male überlegt, ob ich mir überhaupt einen großen Caramel Macchiato bestelle oder dann doch eher zum aufgebrühten Kaffee greife.
Hotel NewYork NewYork

Las Vegas hat mit den Themenhotels eine Stadt geschaffen, die deine Augen keine Minute zur Ruhe kommen lässt, die wild und aufregend ist und dich auf eine abenteuerliche Reise mitnimmt. Um mal einige Hotels aufzuzählen, haben wir die, die jeweils den Städten nachgebaut sind wie zum Beispiel das Hotel Paris, Venedig, New York und Luxor. Mit einem Eifelturm, einem Fluß mit Gondeln und der Rialtobrücke, der
Bellagio
Freiheitsstatue und dem Pyramidenbau sind diese Hotels auch im inneren der Stadt, wie z. B. mit Themenrestaurants, nachgestellt. Dann gibt es Hotels die nach Einbruch der Dunkelheit  kostenlose Shows vor den Hotels bieten. Namhaft durch den Film „Oceans Eleven“ ist das Bellagio mit seinen Fountainen wohl das bekannteste. Aber auch das Mirage mit seinem Vulkanausbruch und das Treasure Island mit einer Piratenshow ist sehenswert. Eine Fahrt in einer Achterbahn um und durch ein Hotel habe ich bisher auch nur hier im Hotel NewYork
Hotel Excalibur
NewYork gesehen. Seit meinem Besuch im Jahr 2008 hat sich so viel verändert. Es wurden in den sechs Jahren so viele neue Hotels gebaut, die nach meinem Geschmack den alten Hotels, die einen besonderen Charme haben, ein wenig nachstehen, dass ist aber nur meine Meinung. Der Strip funkelt und lebt und es begeistert mich drüber zu laufen und das ganze Schauspiel einfach auf mich wirken zu lassen.

Was natürlich dazu gehört ist das „Spielen“ in den unzähligen
Casinos. Die Casinos sind so angelegt, dass egal wo du im Hotel hin möchtest, du musst durchs Casino. Es gibt keine Fenster, das Licht ist abgedunkelt, es wird Frischluft zugeführt und … alle Getränke frei. Sobald du dich irgendwo hinsetzt, kommt so eine nette Dame die dir den gewünschten Drink bringt. Wir spielten gern Roulette, dazu ein Cosmopolitan und die Hoffnung ,dass wir heute nicht unser Geld verlieren. Wirklich viel haben wir uns nicht getraut einzusetzen, gerade so viel das wir ein wenig Spaß haben und nicht weinen müssen wenn alles weg ist. Alles hoch und runter gerechnet bin ich mit einem Verlust von 25$ wieder in den Flieger gestiegen. Ich gehöre definitiv zu denen, die absolut spielgefährdet ist, da es wirklich so viel Laune macht und man immer mehr gewinnen bzw. das verspielte wieder rausholen möchte. In den Casinos gibt es kein Dresscode, jeder darf kommen wie er mag, wenn er nur Geld mitbringt. Ich habe mir das früher immer anders vorgestellt, dass es eben wie bei uns sehr schickimicki ist, ist es aber nicht, jeder wird gleich behandelt. Wenn ich abends ins Bett gegangen bin, hatte ich noch immer das DingDingDing von den Automaten im Ohr und habe mich schon ein wenig auf den folgenden Tag gefreut.

Bei meinem letzten Besuch habe ich meine Lieblingsband um ein paar Tage verpasst. Counting Crows spielen fast jedes Jahr im Mandalay Bay Beach. Als ich vor ein paar Wochen gelesen habe das sie auf Tour gehen, habe ich sofort nachgesehen wo sie spielen und es sollte tatsächlich so sein, dass ich
das große Glück habe meine absolute
Glücklich auf dem Konzert.
Lieblingsband in Las Vegas hören und sehen zu dürfen. Ich habe sie natürlich schon mehrmals live gesehen, aber darum geht es nicht, es ist die Location und es ist eben Vegas. Schnell habe ich zwei Karten für Kati und mich gekauft und die Vorfreude war riesig. Das Mandalay Bay Hotel verfügt über einen riesigen Strandbereich und einem Wellenbad direkt im Hotel. Die Leute standen entweder beim Konzert im Wasser oder lagen am Strand. Eine wirklich tolle Atmosphäre. Dann ging es endlich los und es war eine großartige Songauswahl, eine tolle Stimmung und es ging ein überaus glücklicher Fan nach Hause. Ein toll, toll, toller Abend.

An einem Tag hieß es 3.30 Uhr aufstehen und auf zum Grand Canyon. Der Grand Canyon gehört zu den sieben Naturwundern der Erde und wird jedes Jahr von 5 Millionen Menschen besucht. Wir haben eine Tour gebucht, mit der wir mit einer kleinen Maschine für zehn Personen inklusive Pilot, über den Canyon flogen. Dabei konnten wir den Hoover Dam bestaunen. Er befindet sich auf der Grenze zwischen Nevada und Arizona, knapp 50 Kilometer südöstlich von Las Vegas. Die Talsperre staut den Colorado River, der die Grenze zwischen Arizona und Nevada bildet, zum Lake Mead auf. Der aufgestaute See weist eine Fläche von ca. 69.00 Hektar, eine Länge von rund 170 km und eine maximale Tiefe von etwa 180 m auf. Mit seinem Speicherinhalt von rund 35 Milliarden Kubikmetern ist er der größte Stausee der USA. Wir landeten dann im Westen des Grand Canyons und durften dann für drei Stunden den Canyon genießen und es war ein unvergessliches Erlebnis. Da wir so früh am morgen am Canyon waren, vielleicht so gegen 7 Uhr waren noch nicht so viele Menschen dort, es war still und eindrucksvoll. Habt ihr mal die Gelegenheit dort ein wenig Zeit zu verbringen, dann nehmt die Möglichkeit war.

  
Hoover Dam



















Als teurer Tip vom Taxifahrer haben wir an einem Abend auch das alte Vegas besucht. Die Freemont Street ist mittlerweile überdacht und beherbergt die alten Hotels wie das Golden Nugget oder das 4Queens. Auch reihen sich die, im Vergleich zum Strip, kleinen Hotels mit ihren Casinos an Shops und Restaurant. Die Überdachung bietet nach Sonnenuntergang alle 30 Minuten eine spektakuläre Lichtshow und auch hier steht das große Vergnügen noch ganz oben.

Ich hätte noch gut zwei Tage länger in Vegas bleiben können. Es ist eine andere Welt in die man eintaucht und wenn man das alles nicht so ernst nimmt und das einfach genießt und Spaß hat, dann kann es gelingen etwas zu erleben, was es definitiv nicht noch mal auf der Welt gibt. In diesem Sinne, genießt das Leben und bis ganz bald. Ich küsse euch.

PS. Schaut mal wen man hier so trifft ...




 



Montag, 11. August 2014

New York ist fabelhaft

Da musste meine Kati erst 30 Jahre werden, damit ich die Möglichkeit bekomme New York doch noch als eine großartige und aufregende Stadt kennenlernen. Die Reise entstand dadurch, dass meine Kati von all ihren Freunden und ihrer Familie ihren lang ersehnten Traum, eine Reise nach New York, zum Geburtstag bekommen hat. Das ist jetzt ungefähr 1,5 Jahre her und damals war mit Einigen ein Mädelsurlaub geplant und übrig geblieben sind nur wir beide. Der Gedanke, nach all meinen bisherigen Reisen und vorwiegend im asiatischen Gebiet nach New York zu reisen, hat mich nicht mit Begeisterung erfüllt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass mir ein Stadt die so stark von Konsum und Kommerz geprägt
ist jetzt noch gefallen könnte. Dazu kommt, dass ich im Dezember 2010 bereits in New York war und ich von dieser Reise nur noch in Erinnerung habe, dass ich durchgehend krank war und es so furchtbar kalt war. Kati und ich haben dann ab April diesen Jahres geplant und gebucht und durch die große Vorfreude die sie versprühte wurde ich angesteckt und habe mich anfangs einfach auf die Zeit mit ihr gefreut und bin mit dem Ziel gestartet, mich neu auf New York einzulassen und das war genau richtig so … ich bin hingerissen.  
Madame Tussauds

Ich weiß gar nicht so richtig wo ich beginnen soll zu berichten. Wir haben so viele eindrucksvolle Dinge unternommen und so viel schönes gesehen. Fangen wir mal an mit unserem Schlafplatz. Wir haben in Brooklyn eine Wohnung über Airbnb gemietet, die sehr zentral lag, so dass wir nicht mal 30 Minuten mit der Metro, die direkt vor der Tür war, nach Manhattan fuhren. Brooklyn ist ein gemütlicher Stadtbezirk, der viele Parkanlagen und schöne Häuser hat.
Ein im Voraus gekaufter New York Pass verschaffte uns überall Eintritt sowie durften alle Sightseeing-Busse und Boote genutzt werden, was es nicht wirklich leichter macht. Durch den Pass wollten wir natürlich möglichst viel mitnehmen, so dass sich der Kauf des Passes auch lohnt. Wir haben uns also viel vorgenommen und ein wenig aus den Augen verloren, die Stadt auch einfach mal ein wenig zu genießen.

Fotografie aus dem MOMA
Ich glaube so jeder der mich kennt weiß, dass ich nicht wirklich ein Museumsmensch bin. Nun durften wir aber kostenfrei in eines der berühmtesten Museen der Welt und das wollten auch wir dann nicht verpassen. Das MOMA beherbergt viel Gemälde, Skulpturen, Drucke, Illustrationen, Filme, Elektronische Medien und Fotografien. All dies ist in einem wunderschönen Gebäude untergebracht und auch wenn das Interesse an vielem auch hier nicht geweckt wird, war es dennoch schön anzusehen. Was für mich sehr sehenswert war, war eine Ausstellung über Menschen aus New York aus den 70er Jahren. Ungefähr 15 Minuten vor der Schließung des Museums, wollten wir dann aber doch ganz gern mal ein Bild von einem berühmten Maler sehen, also liefen wir in Windeseile durch das Museum um berühmte Gemälde zu suchen. So lief Kathleen vor, suchte die Künstler und ich fotografierte die Bilder und bitte schaut, Picasso und Monet haben sich uns gezeigt.

Spannend war auf jeden Fall auch das Naturkundemuseum. Ich kannte das Museum natürlich nicht weil es eines der größten der Welt ist, nein ich kenne es aus dem Film „Nachts im Museum“. Habe ich im letzten Jahr meine Liebe zu Tieren gefunden, hat sich das gut mit dem gedeckt, was wir dort zu sehen bekamen. Absolut beeindruckend waren die Dinosaurier, die dort in Originalgröße gezeigt werden.

Eine tolle Ausstellung war auch Körperwelten. Sicherlich haben diese schon so einige von euch gesehen. Gezeigt wird das Innenbleben der Menschen und seine Organfunktionen. Auch können erkrankte Organe wie z. B. eine Raucherlunge gesehen werden oder Embryos ab der 2 Woche. Für mich die ihren eigenen Körper wirklich schlecht kennt, war diese Ausstellung sehr lohnenswert und hat uns sehr zum Nachdenken angeregt.

Das Highlight der unternommen Bootstour war für uns der Anblick der Freiheitsstatue. Das Geschenk des französischen Volkes stellt eine in Roben gehüllte römische Göttin der Freiheit dar, die in der linken Hand eine Tafel mit dem Datum der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung hält. Mit einer Höhe von 46,05 Metern und einer Gesamthöhe samt Sockel von 92,99 Metern gehörte sie bis 1959 zu den höchsten Staturen der Welt.
Wie wir der Statue immer näher kamen, überkam mich wie schon sehr oft während meiner letzten Reise ein unglaubliches starkes Gefühl von Glück und Dankbarkeit. Welche Möglichkeiten wir heute haben, was wir alles sehen und erleben dürfen und das wir für alles selbst verantwortlich sind und damit unser Leben selbst steuern können. Weg von das macht man und das eben nicht, sondern das wollen wir oder eben nicht. Diese Statue steht für Freiheit und genau das habe ich gefühlt.

Bei meinem letzten Besuch in New York, hat uns ein junger Herr, den wir auf dem Rockefeller Center kennengelernt haben, das Restaurant "Ellen´s Stardust" gezeigt. Schon damals war ich mehr als begeistert und als ich es bei meinem jetzigen Besuch wirklich wiederfand, war ich mehr als erfreut. Ihr könnt euch so ein richtiges American Diners vorstellen. Das Besondere ist, dass alle Kellner
am Broadway arbeiten oder studieren und sich hier etwas Geld nebenher verdienen. Das Mikrofon wird von Hand zu Hand gereicht und es werden alte und neue Songs aus jeden Genre gesungen. Die Kellner arbeiten dabei weiter, laufen auf den Erhöhungen neben den Tischen und singen so unfassbar gut, dass man sich die teuren Karten für die Broadway-Musicals sparen kann. Dazu gibt es leckere Milchshakes und Burger.

Wer Trubel und Menschenmengen nicht mag, der ist auf dem Time
Square falsch. Es ist laut und voll, es wird manchmal geschubst und gedrängelt, man kommt nur sehr langsam voran und die überdimensionalen Leuchtreklamen können ein wenig abschreckend sein. Dennoch ist es ein Ort den man gesehen und erlebt haben muss wenn man in New York ist. Der Time Square ist eine lang gestreckte Platzanlage, hat 35. Mio. Besucher jährlich und zählt zu den meistbesuchten Attraktionen der Welt. Am naheliegenden Broadway folgt Theater auf Theater und weitere unzählige Vergnügungsmöglichkeiten. Seit 2009 wurde der Broadway zur Fußgängerzone umgestaltet und es wurden Stühle, Liegen und Pflanzenkübel hingestellt, um mitten im Geschehen eine Ruheinsel zu schaffen. Ganz ehrlich, wer hier Ruhe findet der sieht und hört nichts mehr. Sicherlich ist der Time Square kein Ort auf dem man täglich Lust hat, so hat uns die Hektik an einigen Tagen, an Tagen die sowieso schon voll gepackt waren mit Aktivitäten den letzten Nerv geraubt und wir waren froh, als wir in die Metro auf den Weg nach Hause steigen durften.

Vom Top of the Rock
Vom Empire State Building
Sehenswert ist auch die Stadt von oben zu sehen. An einem Tag waren wir auf dem Empire State Building und in der Nacht auf dem Rockefeller Center bzw. auf dem Top of the Rock. 

Was wir uns auch nicht entgehen lassen wollten war die Sex and the City-Bustour. Wir fuhren mit einem Bus zu den Drehorten der Serie, wo uns immer kurz vorher ein kurzer Ausschnitt gezeigt wurde, damit wir uns erinnern. An einigen Spots sind wir dann auch mal ausgestiegen, so waren wir z. B. in dem Sexshop wo sich die Mädels den "Rabbit" kauften, in dem Restaurant wo Big und Carrie ihr Essen vor dem großen Tag gegeben haben oder in der Magnolia Bakery. Wir haben die Stadt auf dieser Tour wiedermals von einer anderen Seite kennengelernt, da der Bus nicht die touristischen Wege abfährt.

Für mich eine der schönsten Attraktion ist die Brooklyn Bridge. Sicherlich ist es nur eine Brücke und auch wir haben schöne Brücken, doch dieser Ausblick auf Manhattan, wenn die Sonne hinter den Häusern hervor blinzelt, daneben die Freiheitsstatue ganz klein zu erkennen ist, ist überwältigend. So läuft man von Manhatten in ca. 30 Minuten über die Brücke nach Brooklyn.

Die Gesamtbevölkerung in New York setzt sich aus 33% Weißen, 29% Hispanics/ Latinos, 25% Afroamerikanern und 13% asiatischer Menschen zusammen. Mir zeigt es wieder, dass das Zusammenleben verschiedener Kulturen weitestgehend mühelos funktionieren kann. Wir haben die New Yorker als freundlich kennengelernt. Sobald wir unseren Stadtplan rausholen, kommen die Menschen auf uns zu und fragen, ob sie uns helfen können. Wenn man sich ein wenig beließt zu New York, dann erfährt man, dass vor dem11. September 2001 eher die Ellenbogenmentalität verbreitet war, sich das aber durch dieses Ereignis geändert hat.  
Das das Ereignis die ganze Welt getroffen hat, zeigt die Stimmung am Memorial 9/11. Zum Gedenken wurden zwei Becken mit Wasserfällen in der Größe der World Trade Center gebaut. Rund um die Becken sind die Namen der 2.982 Opfer, auch derer die im Pentagon und in Pennsylvania gestorben sind sowie die Namen der sechs Toten des Bombenanschlags von 1993 aufgelistet. Angehörige der Opfer haben ein Tribute Center ins Leben gerufen, wo Filmclips, Artefakte und Fotos gezeigt werden.

New York ist das kulturelle Zentrum der Welt und das zeigen die
Guggenheim Museum
über 100 Museen, unzählige Kunstgalerien, angebotene Festivals, Konzerte, Hochschulen, Opernhäuser, Theater in Hülle und Fülle, Orchester- und Tanzensembles, Bibliotheken und Verlage. Ähnlich wie in Berlin, wird einem in dieser Stadt wirklich niemals langweilig, weil die Stadt dir ein Angebot bietet, wo wirklich für jeden etwas dabei ist und genau das liebe ich so sehr. Die Stadt ist immer in Bewegung, es gibt täglich etwas Neues mit was dich die Stadt überrascht.

Andere erleben sie sicher als abschreckend, ich finde diese
„Skyscraper“ faszinierend. So schließt sich ein Wolkenkratzer an den anderen an und bilden gemeinsam einen "Skyscraper Canyon". Verlässt man Manhattan, bekommt man allerdings auch hier schöne Wohngegenden zu sehen. Absolute Innviertel wie Greenwich Village lassen sich beruhigt mit einem Eimsbüttel oder Prenzlauer Berg vergleichen. Und auch auf Grünflächen muss man hier nicht verzichten. Seit ein paar Jahren werden hier veschiedenartigste Grünanlagen erstellt und New York hat neben dem Central Park viele grüne Seiten, die einem
Central Park
immer wieder erlauben sich von der wahnsinnigen Stadt zu erholen. Leider haben wir es gerade mal geschafft uns für eine Stunde in den Central Park zu legen und das obwohl dieser wunderschöne Grünanlage so vieles zu bieten hat. 

Den Flair den New York versprüht habe ich eingefangen und wenn ihr ein wenig Lust auf ein Abenteuer habt, dann durchwühlt doch auch mal dieses Fleckchen Erde. 
Habt eine gute Zeit, ich küsse euch.