Wir haben gehofft am Abend in Melbourne zu landen, sind wir aber nicht. Gelandet sind wir in Avalon. Das kannten wir bisher nur aus der Mythologie als einen mystischen Ort aus dem Sagenkreis um König Arthur. Mystisch war das alles für uns allerdings auch als wir am Flughafen von Brisbane in den Flieger nach Avalon einchecken mussten anstatt nach Melbourne. Hinterfragt haben wir das aber erst mal nicht, warum auch ... so ein bißchen Stumpf wird man eben mit der Zeit des reisens. Erst im Flieger kam die Erleuchtung … wir landen ca. 60 km von Melbourne entfernt. Ähnlich wie es in Hamburg mit dem Flughafen Lübeck ist. Ein Bus brachte uns dann nach Melbourne, wo wir am späten Abend ankamen. Der erste Blick in der Nacht auf die Stadt war für mich ein wenig befremdlich. Ich habe die Stadt nicht mit Geschäftsvierteln und Wolkenkratzern und noch weniger mit einem Hafen in Verbindung gebracht. Wir haben dann ein Taxi zu unserer Unterbringung genommen und dann wurde die Stadt wieder eben. In Melbourne haben wir wieder eine Unterkunft bei einer Privatperson über Airbnb gebucht. Wir hatten die ersten Tage das ganze Haus für uns und was für ein Haus. Es war so lieblich eingerichtet und Jen die Vermieterin hat uns einen Essenskorb hingestellt, so dass wir uns von den ersten Minuten an sehr wohl und willkommen gefühlt haben. Wenn ich mir wünschen dürfte wo ich wohnen darf, dann würde ich dieses Haus wählen.
Im Vorwege habe ich meine Schwester gebeten mir zu schreiben wo sie gelebt hat und was sie uns empfehlen würde, was wir uns in Melbourne ansehen sollten. So haben wir uns die Tage über auf die Spuren meiner Schwester begeben und dabei Melbourne kennen gelernt. Es ist keine Stadt mit vielen und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Wenn ich jetzt so recht überlege, so haben wir eigentlich keine Sehenswürdigkeiten bewusst besichtigt. Wir haben uns als erstes in die City Circle Tram gesetzt. Diese Straßenbahn fährt kostenlos durch die Innenstadt und wir konnten uns einen ersten Eindruck verschaffen. Das erste was wir dann aufgesucht haben, auf Empfehlung von meiner Schwester, war die Brunswick Street. Eine Straße mit vielen bunten Häusern, Cafes und Restaurants und Stöberläden, wo es viele handgemachte Dinge zu kaufen gibt. Wir haben das Haus meiner Schwester aufgesucht sowie ihre Universität. Es war ein komisches Gefühl dort zu sein, zu wissen das sie dort gewohnt hat und die selben Wege gegangen ist. Der Weg zum Haus von meiner Schwester führte uns in den Stadtteil Clifton Hill, wo es einfach nur schön ist sich die Häuser anzusehen. Es gibt viel Häuser im viktorianischen Stil, viele bunte, verträumte Häuser. Ich wäre am liebsten in jedes dritte Haus sofort eingezogen.
Da das der Beitrag mit den gelüfteten
Geheimnissen ist, hier gleich noch eins. Ich gehöre sicherlich nicht
zu den Leuten die viel Plün kaufen, Souvenirs oder für sonst
merkwürdige Dinge zu haben sind, allerdings bekommt man mich mit
Straßenmusikern. Ich glaube ich bin die größte Abnehmerin von CDs
von Straßenmusikern die es gibt. Und so konnte ich mich auch in
Melbourne nicht zurückhalten. Da ich unser ganzen Geld gegen CDs
eingetauscht habe, musste ich mir dann bei den anderen Musikern die
Ohren zuhalten. Ich liebe es Straßenmusikern zuzuhören und es ist
für mich immer eine tolle Erinnerung an die großartigen Orte, an
das Erlebte wenn ich die CDs später höre.
Der zweite Tag führte uns mit einem organisierten Ausflug zur Great
Ocean Road. Sie gehört zu den Traumstraßen der Welt und schlängelt sich südlich von Melbourne über 253 Kilometer in Richtung Westen. Wir haben kleine Küstenorte gesehen, spektakuläre Ausblicke genießen dürfen und wir haben Koalas gesehen und einen Spaziergang im Regenwald genossen. Entlang der Great Ocean Road kann dann noch das am zweit häufigsten
fotografierte Motiv in Australien besichtigt werden, die 12 Apostel. Die Felstürme ragen bis zu 45 Meter aus dem Meer. Entstanden sind sie vor 10 bis 20 Millionen Jahren. Erosion hat die Säulen von den Klippen der 70 Meter hohen Steilküste isoliert und durch Wind und Wetter formen und verändern sie sich immer weiter. Heute sind es nur noch 8 Apostel, die anderen sind seit ihrer Entdeckung eingestürzt und das letzte vor drei Jahren. Das Beste an dem Ausflug war jedoch die Rückfahrt. Wir hören so über den ganzen Tag eigentlich wirklich gute Musik, so ganz nach meinem Geschmack, so in Richtung Punkrock ... und dann kommt Matthias Reim mit "Verdammt ich lieb dich". Ich habe unserem Fahrer, jung und gutaussehend, mitgeteilt wer bei uns solche Musik hört und das wir niemanden, wirklich niemanden kennen der so etwas sich antut. Ich hab mich schlapp gelacht und fröhlich, laut mitgesungen.
Unser letzter Tag in Australien, in
Melbourne haben wir dem Essen gewidmet. Ich glaub ich hatte noch gar
nicht geschrieben, dass in Australien überall großartiges Sushi
gegessen werden kann für wirklich wenig Geld. Verkauft werden hier
ganze Makirollen, was bei uns vielleicht fünf bis sechs Stücke
entsprechen. Eine Rolle kostet umgerechnet zwischen 1,60 EUR und 2,20
EUR und es gibt sie in wirklich vielen verschiedenen Varianten. Vor
allem viele vegetarische Sorten und viele mit Hühnchen. Wir haben
uns von einem Sushidealer zum nächsten bewegt und den Tag noch sehr
genossen.
Melbourne steht für chillige Cafe´s,
gute Restaurants, für Kunst und Kultur und entspannte Menschen.
Melbourne ist eine Stadt in der die Menschen leben. Ein wenig hat uns
die Stadt Melbourne … nicht die Menschen ... an Hamburg erinnert,
so konnten wir Stadtteile entdecken die uns an die Hafen City oder an
das Schanzenviertel erinnern, die Innenstädte sind sich ähnlich
oder der Blick auf den Bahnhof Flinders Streeet von einer Brücke
ließ uns kurz überlegen wo wir sind. Für mich war Melbourne der
perfekte Abschluss für unsere Zeit in Australien. Ich werde
definitiv nach Melbourne zurück kommen. Die Zeit war doch leider
viel zu kurz und ja … ich bin verliebt.
Nun im Flieger zu sitzen und Australien verlassen zu müssen macht mich traurig. So haben wir doch eine wirklich tolle Zeit dort verbringen dürfen. So waren es auch nicht nur die schönen Orte, die Menschen und die Erlebnisse die es so unvergesslich machen. Wir haben uns beide so unheimlich frei
Unser Flitzer |
Wenn ich jetzt an die vier Wochen
zurück denke, an meine schönsten Erinnerungen an Australien dann sind das wie der
riesige Napoleon-Fisch beim Tauchen durch meine Hand geschwommen ist,
an die Lieder, die die Vögel am Morgen gezwitschert haben, an den
Krach den die Papageien am Abend gemacht haben wenn sie ihre
Schlafbäume suchen, diese „unwirklichen“ Koalas, beeindruckende Natur, das Farbenspiel wenn die Sonne untergeht, Stille und Weite
und das Gefühl von Freiheit beim fahren durch Australien.
Mein Held und ich werden noch zwei Tage
in Bangkok verbringen und dann nach Hause fliegen. Im April werde ich
Zeit mit Freunden und Familie verbringen und am 2. Mai geht es in
neuer Begleitung wieder los … nach Indonesien. Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit und ich hoffe möglichst viele von euch Lesern im April zu sehen. Ich küsse euch.