Sonntag, 30. März 2014

Melbourne LEBT

In der Zeit als ich in Potsdam gelebt habe spielten mein Bruder und ich in unseren Hochbetten immer „Wohnung“. Wir bauten unsere Betten in eine Art Wohnung um und waren tolle Persönlichkeiten. Was ich euch jetzt verrate erzähle ich nur euch und ihr dürft es auch niemals gegen mich verwenden … also ich war immer Frau Minogue und Chris war Frau Lampe … sorry Chris. Warum Frau Minogue, weil ich zum einen sie als Sängerin großartig fand und zum anderen sie und Jason Donavan für mich die größten Soapstars waren aus der Serie „Nachbarn“ als „Charlene und Scott“ . Ich habe alles von den beiden gesammelt und Bücher gebaut wo jeder Schnipsel eingeklebt wurde. Charlene trug immer Latzhosen und so habe ich mich mit meiner neu gekauften Latzhose auf Melbourne vorbereitet. Die Serie und Kylie Minouge waren meine erste Verbindung zu der Stadt Melbourne. Später war dann noch meine Schwester für eine Zeit dort und schwärmt bis heute von ihr. Das ich nun selbst dort sein werde, war für mich etwas besonderes. Eigentlich war es ein wenig unfassbar. Kristin in Melbourne … verrückt.

Wir haben gehofft am Abend in Melbourne zu landen, sind wir aber nicht. Gelandet sind wir in Avalon. Das kannten wir bisher nur aus der Mythologie als einen mystischen Ort aus dem Sagenkreis um König Arthur. Mystisch war das alles für uns allerdings auch als wir am Flughafen von Brisbane in den Flieger nach Avalon einchecken mussten anstatt nach Melbourne. Hinterfragt haben wir das aber erst mal nicht, warum auch ... so ein bißchen Stumpf wird man eben mit der Zeit des reisens. Erst im Flieger kam die Erleuchtung … wir landen ca. 60 km von Melbourne entfernt. Ähnlich wie es in Hamburg mit dem Flughafen Lübeck ist. Ein Bus brachte uns dann nach Melbourne, wo wir am späten Abend ankamen. Der erste Blick in der Nacht auf die Stadt war für mich ein wenig befremdlich. Ich habe die Stadt nicht mit Geschäftsvierteln und Wolkenkratzern und noch weniger mit einem Hafen in Verbindung gebracht. Wir haben dann ein Taxi zu unserer Unterbringung genommen und dann wurde die Stadt wieder eben. In Melbourne haben wir wieder eine Unterkunft bei einer Privatperson über Airbnb gebucht. Wir hatten die ersten Tage das ganze Haus für uns und was für ein Haus. Es war so lieblich eingerichtet und Jen die Vermieterin hat uns einen Essenskorb hingestellt, so dass wir uns von den ersten Minuten an sehr wohl und willkommen gefühlt haben. Wenn ich mir wünschen dürfte wo ich wohnen darf, dann würde ich dieses Haus wählen.

Im Vorwege habe ich meine Schwester gebeten mir zu schreiben wo sie gelebt hat und was sie uns empfehlen würde, was wir uns in Melbourne ansehen sollten. So haben wir uns die Tage über auf die Spuren meiner Schwester begeben und dabei Melbourne kennen gelernt. Es ist keine Stadt mit vielen und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten. Wenn ich jetzt so recht überlege, so haben wir eigentlich keine Sehenswürdigkeiten bewusst besichtigt. Wir haben uns als erstes in die City Circle Tram gesetzt. Diese Straßenbahn fährt kostenlos durch die Innenstadt und wir konnten uns einen ersten Eindruck verschaffen. Das erste was wir dann aufgesucht haben, auf Empfehlung von meiner Schwester, war die Brunswick Street. Eine Straße mit vielen bunten Häusern, Cafes und Restaurants und Stöberläden, wo es viele handgemachte Dinge zu kaufen gibt. Wir haben das Haus meiner Schwester aufgesucht sowie ihre Universität. Es war ein komisches Gefühl dort zu sein, zu wissen das sie dort gewohnt hat und die selben Wege gegangen ist. Der Weg zum Haus von meiner Schwester führte uns in den Stadtteil Clifton Hill, wo es einfach nur schön ist sich die Häuser anzusehen. Es gibt viel Häuser im viktorianischen Stil, viele bunte, verträumte Häuser. Ich wäre am liebsten in jedes dritte Haus sofort eingezogen.

Da das der Beitrag mit den gelüfteten Geheimnissen ist, hier gleich noch eins. Ich gehöre sicherlich nicht zu den Leuten die viel Plün kaufen, Souvenirs oder für sonst merkwürdige Dinge zu haben sind, allerdings bekommt man mich mit Straßenmusikern. Ich glaube ich bin die größte Abnehmerin von CDs von Straßenmusikern die es gibt. Und so konnte ich mich auch in Melbourne nicht zurückhalten. Da ich unser ganzen Geld gegen CDs eingetauscht habe, musste ich mir dann bei den anderen Musikern die Ohren zuhalten. Ich liebe es Straßenmusikern zuzuhören und es ist für mich immer eine tolle Erinnerung an die großartigen Orte, an das Erlebte wenn ich die CDs später höre.

Der zweite Tag führte uns mit einem organisierten Ausflug zur Great Ocean Road. Sie gehört zu den Traumstraßen der Welt und schlängelt sich südlich von Melbourne über 253 Kilometer in Richtung Westen. Wir haben kleine Küstenorte gesehen, spektakuläre Ausblicke genießen dürfen und wir haben Koalas gesehen und einen Spaziergang im Regenwald genossen.  Entlang der Great Ocean Road kann dann noch das am zweit häufigsten fotografierte Motiv in Australien besichtigt werden, die 12 Apostel. Die Felstürme ragen bis zu 45 Meter aus dem Meer. Entstanden sind sie vor 10 bis 20 Millionen Jahren. Erosion hat die Säulen von den Klippen der 70 Meter hohen Steilküste isoliert und durch Wind und Wetter formen und verändern sie sich immer weiter. Heute sind es nur noch 8 Apostel, die anderen sind seit ihrer Entdeckung eingestürzt und das letzte vor drei Jahren. Das Beste an dem Ausflug war jedoch die Rückfahrt. Wir hören so über den ganzen Tag eigentlich wirklich gute Musik, so ganz nach meinem Geschmack, so in Richtung Punkrock ... und dann kommt Matthias Reim mit "Verdammt ich lieb dich". Ich habe unserem Fahrer, jung und gutaussehend, mitgeteilt wer bei uns solche Musik hört und das wir niemanden, wirklich niemanden kennen der so etwas sich antut. Ich hab mich schlapp gelacht und fröhlich, laut mitgesungen.

Unser letzter Tag in Australien, in Melbourne haben wir dem Essen gewidmet. Ich glaub ich hatte noch gar nicht geschrieben, dass in Australien überall großartiges Sushi gegessen werden kann für wirklich wenig Geld. Verkauft werden hier ganze Makirollen, was bei uns vielleicht fünf bis sechs Stücke entsprechen. Eine Rolle kostet umgerechnet zwischen 1,60 EUR und 2,20 EUR und es gibt sie in wirklich vielen verschiedenen Varianten. Vor allem viele vegetarische Sorten und viele mit Hühnchen. Wir haben uns von einem Sushidealer zum nächsten bewegt und den Tag noch sehr genossen.

Melbourne steht für chillige Cafe´s, gute Restaurants, für Kunst und Kultur und entspannte Menschen. Melbourne ist eine Stadt in der die Menschen leben. Ein wenig hat uns die Stadt Melbourne … nicht die Menschen ... an Hamburg erinnert, so konnten wir Stadtteile entdecken die uns an die Hafen City oder an das Schanzenviertel erinnern, die Innenstädte sind sich ähnlich oder der Blick auf den Bahnhof Flinders Streeet von einer Brücke ließ uns kurz überlegen wo wir sind. Für mich war Melbourne der perfekte Abschluss für unsere Zeit in Australien. Ich werde definitiv nach Melbourne zurück kommen. Die Zeit war doch leider viel zu kurz und ja … ich bin verliebt.

Nun im Flieger zu sitzen und Australien verlassen zu müssen macht mich traurig. So haben wir doch eine wirklich tolle Zeit dort verbringen dürfen. So waren es auch nicht nur die schönen Orte, die Menschen und die Erlebnisse die es so unvergesslich machen. Wir haben uns beide so unheimlich frei
Unser Flitzer
gefühlt, glücklich und dankbar. Was für eine tolle Möglichkeit für uns. Vielleicht hört sich das für euch jetzt komisch an, wo wir doch schon eine ganze Weile unterwegs sind. Ich kann es nicht erklären, aber es fühlte sich anders an als zum Beispiel in Asien zu reisen. Ein ähnliches Gefühl hatte ich damals als ich mit meiner Silvi mit dem Auto in Amerika unterwegs war. Auch dort waren es nicht die Orte an die ich denke wenn ich mich an die Reise zurück erinnere, sondern das Gefühl der Freiheit, das ich empfand als wir auf den Highways gefahren sind. Die Entfernung könnte der Grund sein, eine richtige Erklärung habe ich nicht.

Wenn ich jetzt an die vier Wochen zurück denke, an meine schönsten Erinnerungen an Australien dann sind das wie der riesige Napoleon-Fisch beim Tauchen durch meine Hand geschwommen ist, an die Lieder, die die Vögel am Morgen gezwitschert haben, an den Krach den die Papageien am Abend gemacht haben wenn sie ihre Schlafbäume suchen, diese „unwirklichen“ Koalas, beeindruckende Natur, das Farbenspiel wenn die Sonne untergeht, Stille und Weite und das Gefühl von Freiheit beim fahren durch Australien.

Mein Held und ich werden noch zwei Tage in Bangkok verbringen und dann nach Hause fliegen. Im April werde ich Zeit mit Freunden und Familie verbringen und am 2. Mai geht es in neuer Begleitung wieder los … nach Indonesien. Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit und ich hoffe möglichst viele von euch Lesern im April zu sehen. Ich küsse euch.

Dienstag, 25. März 2014

Sandvoll

Mein erstes Bild in diesem Beitrag ist der Beweis dafür, dass wir nicht verrückt sind. Wer meinen letzten Beitrag gelesen hat, der weiß wovon ich spreche. Auf dem Weg nach Hervey Bay haben wir zwar keine Kamele mehr gesehen, es hätte aber sein können. Leider ist uns auch bisher nur ein Kängeruh über den Weg gelaufen und das hat sogar nur Udo gesehen. Also wo stecken die ganzen Kängeruhs die es hier angeblich geben soll?

Hervey Bay ist wieder ein Küstenort der den anderen auf unserer Reise sehr ähnelt mit allerdings einem kleinen Unterschied, hier scheinen tatsächlich ein paar mehr Menschen zu leben und außer einer Strandpromenade hat die Stadt auch noch einiges mehr zu bieten was Freizeit angeht. Für uns ist es ein Reisestop wert, weil hier die Ausflüge nach Fraser Island mit der Fähre starten. Die Insel ist die größte Sandinsel der Welt mit 250 km langen Stränden. Sie gehört zum Weltnaturerbe weil sie ein
Lake McKenzie
außergewöhnliches Beipsiel für merkliche ökologische und biologische Prozesse ist sowie als ein riesenhaftes Naturphänomen ausgewählt wurde. Außergewöhnlich für mich war es, am Strand Auto zu fahren. Die "Strandstraße" ist ein eingetragener Highway, was ich einfach unglaublich finde. Es macht wirklich Laune dort zu
Champagne Pool
fahren und unserer Fahrer wollte uns auch zeigen, was alles in unserem Allradauto steckt. So fuhren wir mit unserem Fahrer und zwei weiteren Damen über die Insel und haben an verschiedenen stellen gehalten wo wir baden, ein Wrack ansehen oder den Ausblick vom Aussichtspunkten genießen konnten. Der erste Halt war am Lake McKenzie, ein Süßwassersee,
Lions Head
wo Udo dann auch baden war, mir was es noch ein wenig zu kalt. Der glasklare See ist unheimlich schön und der weiße Sand ist auch ein Traum. Baden war ich dann in den Champagne Pools. Auf der Insel gibt es lediglich zwei Resorts und ein paar Campingmöglichkeiten. Am Nachmittag fuhren wir noch auf den Indian Head, wo wir einen unglaublichen Ausblick über die Insel bekamen. Es war wirklich ein super schöner Tag.
Eli Creek

Wrack der Maheno











Den Tag darauf haben wir uns dann Fahrräder geliehen und sind die Küstenstraße entlang gefahren. Besser sollte ich sagen, wir sind wieder in eine Traumlandschaft eingetaucht. Man könnte meinen das wir so langsam genug wunderschöne Strände gesehen haben und eigentlich ist unser Empfinden auch genau das, doch dann, dann präsentiert sich hinter einem Hügel wieder ein weiterer, einsamer, begeisternder Stand und wir sind wieder hingerissen.

Die letzten zwei Tage an der Ostküste wollten wir an der Sunshine Coast verbringen, haben wir aber nicht ... irgendwie haben wir kurz vor der Abfahrt noch mal die Strecke zum Hostel geprüft und Udo meinte, das wir ja nur lediglich eine Stunde brauchen zu unserer nächsten Unterkunft. Nee das sind doch zwei ... waren es nicht. Ich habe den falschen Ort gebucht, geleitet wahrscheinlich davon, dass wir dort am Morgen Delfine füttern können, was ich irgendwo gelesen habe. Gelandet sind wir in einem wirklich verlassenen Ort, einem Rentnerparadies. Das wurde uns dann auch umgehend bestätigt. Wir liefen am Strand entlang und ich sah an so einem motorisierten Rollstuhl eine Hamburgflagge. Wir riefen die Dame und tatsächlich war sie aus Hamburg und wir unterhielten uns ein wenig. Ja und auch sie meinte das in Tin Can Bay doch eher die älteren Menschen leben. Wir haben das beste daraus gemacht. Am nächsten Morgen sind wir dann zu der Delfinfütterung gegangen. Täglich kommen zwischen sieben und acht wilde Delfine zum Ufer und werden dort betreut und eben auch gefüttert. An unserem Tag kamen vier und sogar ein Baby war dabei. Alle Besucher müssen sich in eine Reihe anstellen, dann mussten wir unsere Hände in Jodwasser reinigen und dann bekamen wir einen Fisch. Unter Anleitung fraßen die Delfine diesen dann aus unserer Hand. Ich fands es super und durfte sogar noch Udo´s Fisch verfüttern. Ein tolles Erlebnis für mich.

Chillen
Am Nachmittag sind wir in die Dünen in einen Nachbarort gefahren. Es hat so viel Spaß gemacht dort rumzuhängen und dazu noch so ein toller Ausblick. Was in Australien so schön ist, da es so weitläufig ist, hast du viele schöne Plätze oder sogar Strände für dich allein. So kam ab und zu mal ein Paraglider vorbei, aber sonst waren wir allein. Gehört haben wir nur den Wald.

Über die ganze Zeit haben wir wirklich immer super gewohnt und vor allem sehr unterschiedlich. Wir wohnten in recht normalen, aber sehr sehr sauberen Hostels, in Cottage, was kleine Bungalows sind aber den Vorteil eines eigenen Bades und einer eigenen Küche haben und in einem typisch australischen Haus, was als Hostel umgebaut wurde. Wir hatten eine Veranda, eine tolle Küche und Wohnzimmer, eben wie ein richtiges zu Hause. Das hat uns am besten gefallen weil es so unglaublich gemütlich war

 
Wir haben nun die Ostküste bereist und nun wartet Melbourne auf uns. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt habe ich mir schon das perfekte Melbourne-Outfit besorgt und verabschiede mich.

Eure Charlene :)

Kängeruhkunde: 

Diese Kängeruhs sind wirklich in der Lage unglaubliches zu leisten. So können sie bis zu drei Junge gleichzeitig bekommen, nähren. Also es ist so: Das Kängeruh liebt sich und dann wird nach etwa 33 Tagen ein Junges geboren, was nur 2 cam lang ist und 1 g wiegt. Dieses findet dann allein den Weg in den Beutel zu den Milchdrüsen und wächst dort heran für fünf bis neuen Monate. Dann verläßt es den Beutel und wird noch von der Mutter mit Milch genährt bis es 12 bis 18 Monate ist. Ist der Beutel frei, kommt meistens direkt das nächste Junge nach. Ein Kängeruh hat 4 Milchdrüsen und jeweils zwei geben gleichzeitig Milch ab. Dann hat sie also ein Junges außerhalb des Beutels und eines im Beutel. Das dritte Junge, eine bereits befruchtete Eizelle, entwickelt sich solange nicht weiter bis das zweite Jungtier den Beutel verlässt. Somit ist ein Kängeruh in der Lage drei Junge gleichzeitig zu haben. Ist das nicht irre.


Donnerstag, 20. März 2014

Gefangen in einer Postkarte

Wir reisen seit Cairns mit unserem kleinen Flitzer die Ostküste, die A1 den Bruce Highway runter bis nach Brisbane. Das sind ca. 1.700 km die wir in 12 Tagen zurücklegen. Geparkt wird in Townsville, Airlie Beach, Rockhampton, Hervey Bay, Sunshine Coast und schließlich geben wir unseren Flitzer am Flughafen in Brisbane wieder ab. Es macht so viel Spaß und auch in den Linksverkehr haben wir uns schnell
eingefunden. Der Highway besteht hier aus zwei Spuren und ab und zu gibt es eine Überholspur. Unbedingt notwendig ist diese allerdings nicht, da du selten auf ein zweites Auto triffst. Sehr amüsant finde ich das Schild „Busstop“ in den völlig verlassenen Gebieten, wo wir bis zum Horizont schauen können über Felder und Berge und wir uns fragen, wer hier wohl ausgelassen werden möchte. Auf einigen Wegen halten wir und schauen uns was an oder machen Lunch wie hier zum Beispiel am Mission Beach. Gestern habe ich nach ca. vier Stunden fahrt ein Kamel gesehen. Ich habe es Udo gar nicht erst gesagt weil ich mir nicht sicher war ob ich jetzt schon verrückt werde und es ggf. mit einer Kuh verwechsel. Nach ungefähr einer halben Stunde sagte dann Udo ... da stehen zwei Kamele und ich war so so froh das wir nun beide völlig wahnsinnig sind oder eben doch zwischen Kängeruhs und Koalss sich nun auch noch Kamele einreihen. Es ist unheimlich entspannend hier zu fahren und der Anblick der Küste, den Bergen und die Weite versüßt die Fahrt. Na und dazu wird schön Countrymusik gehört. Die ersten sechs Stunden tat es noch weh in den Ohren, jetzt wippt der Körper mit.

Die Orte sind sich sehr ähnlich. Es gibt überall eine Strandpromenade mit vielen Cafés und Restaurants, Shops und Reisebüros. Jeder Ort verfügt über eine Strandbad zur Abkühlung, da es leider nicht möglich ist momentan ins Meer zu gehen. Das empfinde ich oft als eine schlimme Folter bei den Temperaturen und vor allem wenn das türkisblaue Wasser vor einem liegt. Momentan herrscht hier Qualensaison und wer gesund bleiben möchte, der lässt es lieber. Eine nette Dame auf der Insel Magnetic Island hat uns erzählt, als wir nachgefragt haben wie es mit schnorcheln auf der Insel und den Qualen ist, dass das ja alles nicht so schlimm wäre mit den Qualen. Letztens wäre ein Typ auch ohne Anzug ins Wasser gegangen und er wurde dann von einer Quale ins Gesicht gestochen, musste allerdings mit einem Helicopter abgeholt werden, er wäre aber aus dem Koma wieder erwacht und es geht ihm wohl auch wieder besser und ein Stingeranzug hätte ihm ja schließlich auch nicht geholfen ... also alles nicht so schlimm :). 

An jedem unserer Stops haben wir einen Ausflug unternommen zu einer nahe liegenden Insel. Meistens haben wir drei Übernachtungen an einem Ort. Am Ankunftstag wird sich ein wenig umgesehen, am zweiten wird ein Ausflug unternommen und am dritten Tag wird entspannt ohne irgendein Programm.

In Townsville sind wir mit der Fähre nach Magnetic Island gefahren. Auf der Insel fährt dann ein Bus und du kannst überall ein- und aussteigen wo du magst. Da wir leider bei Ankunft mir erst Schuhe kaufen mussten, da meine von der Fähre geflogen sind haben wir den Bus verpasst und der nächste kam erst in einer Stunde. So haben wir beschlossen einfach mal loszulaufen. Der Weg führte uns an Stränden vorbei, durch Busch und Wald, irgendwie ohne ein Ende. An der nächsten Haltestelle haben wir den Bus wieder verpasst und so liefen wir weiter und weiter und weiter … Irgendwann strahlten meine Augen und wir waren am Koala Dorf angekommen. Ich weiß es ist ein Frauending aber ganz wirklich, sie waren so süß das ich mich bis heute nicht mehr einkriegen kann. Wir durften sie sogar kurz halten. Ich habe bestimmt 100 Fotos und konnte nicht mehr wegsehen. Wirklich, richtig süß. Das Fell fühlt sich ein bisschen an wie Filzwolle und dennoch weich. Uns wurden noch viele andere Tiere wie Krokodile, Wallabys, verschiedene Eidechsen, Schlangen, Schildkröten und noch so einige mehr gezeigt und uns viel über die Tiere erzählt. Am Ende durften wir die Papageien füttern. Mit eingeweichten Weißbrot standen wir unter einem Baum und warteten bis sie sich auf unsere Hände saßen und aßen. Ich bin ein Mädchen und ich fand es toll. Am Tag darauf wurden aber dann die Männerherzen angepsrochen und vor allem der Fotoapparat. Wir haben das Aquarium von Townsville besucht weil dort das größte künstlich angelegte Korallenriff der Welt angesehen werden kann. Dieses war auch wirklich schön aber dann ... ein Tunnel wo man durchgehen kann und die Haie schwimmen um einen rum. Hier hat Udo bestimmt 100 Fotos geschossen und somit herrschte Ausgleich. Wir durften anschließend noch eine Schildkröten-Rettungsstation besichtigen. Dort werden die Schildkröten wieder aufgepeppelt denen es schlecht geht. Der häufigste Grund für die Einlieferung ist, dass die Schildkröten Plastiktüten verschlucken. ALSO: Wir sollten alle versuchen auf Plastiktüten zu verzichten. Es sind nicht nur die Schildkröten die daran sterben, sondern auch eine Vielzahl von anderen Unterwasserlebewesen wie zum Beispiel Wale.

Die Whitsunday Inseln liegen vor dem Ort Airlie Beach und bestehen aus 76 Inseln. Unser Ausflug beinhaltete einen Aufenthalt am Whithaven Beach sowie zwei Tauchgänge. Der Whitehaven Beach gilt mit einem Quarzgehalt von nahezu 99% als einer der weißesten Strände der Welt. Was soll ich schreiben, seht euch die Bilder an. Wir waren auch baden, allerdings mussten wir einen Anzug anziehen, weil auch hier Qualensaison ist. Mit dem Sand
konnte ich meinen Schmuck reinigen und wieder zum glänzen bringen und über ein Peeling hat sich meine Haut auch gefreut. Nach dem Badeausflug durften wir das dortige Riff bei zwei Tauchgängen, mit einem Guide, erkunden. Am Anfang war ich ein wenig gefrustet unter Wasser, weil die Sicht doch wirklich sehr schlecht war und ich mich auch gefragt habe, wo denn die Fische bleiben. Dann habe ich beschlossen mich bei den Tauchgängen voll auf die Korallenwelt einzulassen und war anschließend überwältigt von der Schönheit. Sicher habe ich bei all den anderen Tauchgängen die Korallenvielfalt wahrgenommen, nicht aber auf die Details geachtet. Es ist ein bunter Blumengarten der dich verzaubert. Da ich ja erst vor kurzer Zeit meine große Zuneigung zu Tieren, aber nur wilde Tier und keine Haustiere, entdeckt habe und die Pflanzenwelt mich nicht so interessierte, bin ich nun auch, zumindest von der Pflanzen-Unterwasserwelt, ganz angetan.

Die Strecke zum Hervey Bay ist sehr lang und somit haben wir einen Übernachtungs-Stop in Rockhampton, die Beef-Hauptstadt, gemacht. Hierbei handelt es sich allerdings um eine Geisterstadt. Keine Ahnung wo die Menschen sich rumtreiben die hier leben ... angeblich soll es 61.000 Einwohner geben ... wir haben sie nicht gesehen ... tot ... alles ausgestorben und die Läden alle zu. Alles sieht ein wenig aus wie in einem Western. Sehr früh am Morgen haben wir uns wieder auf den Weg gemacht.

Wir fühlen uns auf der Strecke, auf den Ausflugszielen und auf all dem was wir zu sehen bekommen wie in einer Postkarte gefangen. Jeder Blick müsste fotografiert werden, weil jeder Blick es Wert wäre. 

Ich küsse euch. 

Mein Souvenir vom Great Barrier Reef ... Die Dori


Donnerstag, 13. März 2014

Das Great Barrier Reef

Am Freitag sind wir am Morgen in Cairns gelandet. Cairns liegt an der Ostküste von Australien ziemlich weit im Norden. Die Stadt ist bekannt durch ihre Trips zum Great Barrier Reef und da wir unbedingt dort tauchen wollten, hieß es auch für uns ein Stop in Cairns zu machen. Es ist ein relativ kleiner Ort mit einer Strandpromenade an der sich alles abspielt. Es gibt nette Cafe´s, Restaurants, Shops und das alles am Meer. Es ist auch möglich in einer Lagoone baden zu gehen, aber im großen und ganzen wars das dann auch. Leider kann man in Cairns nicht in das Meer, da hier die Krokodile auf
dich lauern. Das aufregendste an Cairns, wo es dann auch mal turbulent zugeht, beginnt bein Anbruch der Dunkelheit, bei Sonnenuntergang. Alle Papageien suchen sich ihren Schlafbaum und dabei gibt es richtig ramba-zamba. Haben sie ihn gefunden ist Ruhe bis die Flughunde ihre Runden drehen. Wenn ich an Cairns denke, dann an die vielen Papageien und Flughunde.

Wir wohnen in unserem ersten Hostel in Australien und sind total begeistert. Wir haben ein großes Zimmer für uns, die Küche ist voll ausgestattet, so dass wir kochen und auch gemütlich essen können. Das Hostel ist total sauber und wir sind auch nur netten Menschen begegnet. Wir fühlen uns total wohl und hoffen, dass auch die anderen Hostels so toll sind.

Unsere Tauchsafari wurde leider wetterbedingt um einen Tag verschoben und so konnten wir dann erst am Montag aufs Boot. Die Tage in Cairns haben wir so vergehen lassen. Außer irgendwelche sehr überteuerten Ausflüge kann man hier auch nicht wirklich was machen und unserer großer Trip stand ja noch bevor. Ich war die Tage vor unserer Tauchsafari unheimlich aufgeregt und ehrlich gesagt ... war mir total schlecht. Ich hatte Angst drei Tage an Übelkeit zu leiden auf dem Boot, ich hatte Angst das ich das Tauchen verlernt habe und irgendwie davor, dass das Boot so alt ist und ich mich einfach nicht wohlfühle und dann nicht wegkomme. Natürlich war es dann ganz anders. 

Da lieg ich.
Wir wurden um acht abgeholt und zu unserem Katamaran gebracht. Wir waren 48 Leute auf dem Boot und die haben sich sehr gut verteilt. Beim Essen, was wirklich ausgezeichnet war, haben wir dann mal alle angetroffen. Wir bekamen eine kurze Einweisung und dann unsere Kabinen zugeordnet. Wir hatten wirklich großes Glück und hatten eine tolle Kajüte mit einem großen Bett, einem Sofa sowie ein eigenes Bad. Wir waren total begeistert. Dann hieß es schon nach kurzer Zeit, dass das erste Dive-Briefing ansteht. Alle Taucher treffen sich und wir bekommen eine Einweisung in die Divesite. Dort erfährt man wie tief es sein wird, wo wir was sehen können und dann wird noch mal kurz das 1x1 des Tauchens wiederholt. Wir haben uns einen Tauchguide genommen, da wir so erst mal wieder reinkommen können ins tauchen und uns nicht auf das navigieren konzentrieren brauchen. Der erste Tauchgang war in Ordnung, aber so richtig glücklich waren wir nicht. Nach den ganzen Dokus die wir gesehen haben, haben wir Großes erwartet. Vielleicht lag es auch daran, dass die Sonne nicht schien und die Farben nicht so zur Geltung kamen. Ich weiß es nicht. Dazu kam, dass wir auch nicht viele verschiedene oder aufregende Fische gesehen haben. Wir haben dann am Nachmittag noch einen zweiten Tauchgang mitgemacht und der war sehr ähnlich. Den Nachttauchgang haben wir nicht mitgemacht weil wir zum einen total müde waren und zum anderen Nachttauchgänge nicht soooo toll finden. Ist halt dunkel Ich habe mich dann noch am Ende des Bootes auf den Tauchausleger gelegt. Dieser kann nach oben und unten fahren und dann lagen wir mit Maske und Schnorchel auf dem Tauchausleger und konnten von da aus die Hai sehen. Diese tümmeln sich am Abend gern am Boot rum. Am nächsten Tag sind wir dann ohne Guide los. Diese Tauchgänge galten mehr der Übung, da wir das navigieren unter Wasser noch trainieren müssen. Der zweite alleinige Tauchgang war dann aber schon viel besser und die Unterwasserwelt auch. Einmal am Tag wechselt das Boot auf eine andere Divesite und diese wurden auch von Tag zu Tag besser. Heute habe ich noch zwei Tauchgänge mit einem Guide gemacht und die waren auch wirklich toll. Was haben wir so die Tage gesehen ... einen Weißspitzen-Riffhai, Lion-Fische, Nemos, fette Moränen, Schildkröten, Triggerfisch na und eben noch ganz viele Fische und unglaublich schöne Korallen. Mein persönliches Highlight war der Napoleon-Lippfisch, dieser kann bis zu 2,30 m werden und meiner war bestimmt 2 m und ich habe ihn am Kinn angefasst und dann gleitet er durch deine Hand. Er findet es irre und ich erst. Ich war wieder total angekickt vom tauchen. Es ist so etwas großartiges. Leider hatten wir nicht wirklich Glück mit dem Wetter. Der erste Tag war noch ganz in Ordnung, aber an den zwei weiteren hat es viel geregnet und der Himmel war immer bewölkt. So mussten wir im strömenden Regen ins Wasser springen, was irgendwie auch nicht so cool ist. Sobald du aber abtauchst, ist es wieder einfach nur traumhaft. Getaucht haben wir bei ca. 28 Grad Wassertemperatur und leider nur bei einer Sicht von ca. 10 bis 15 m.

Die Nächte auf dem Boot waren dann das wirkliche Abenteuer. Es hat beide Nächste sehr gestürmt und das Boot wackelte wie verrückt. Schläft sich nicht so schön und ein komisches Gefühl hat man auch. Zum Glück wurde ich größtenteils mit Übelkeit verschont, mein Magen freute sich aber dennoch nach drei Tagen Boot fahren auf festen Boden.
Eine Nacht haben wir noch in unserem Hostel geschlafen und dann ging es mit dem Auto auf nach Townsville die Ostküste runter. Dort hoffe ich nun darauf Koalas zu sehen. Habt eine gute Zeit. Ich küsse euch.

Für mein Held und für fünf schöne Jahre!