Donnerstag, 20. März 2014

Gefangen in einer Postkarte

Wir reisen seit Cairns mit unserem kleinen Flitzer die Ostküste, die A1 den Bruce Highway runter bis nach Brisbane. Das sind ca. 1.700 km die wir in 12 Tagen zurücklegen. Geparkt wird in Townsville, Airlie Beach, Rockhampton, Hervey Bay, Sunshine Coast und schließlich geben wir unseren Flitzer am Flughafen in Brisbane wieder ab. Es macht so viel Spaß und auch in den Linksverkehr haben wir uns schnell
eingefunden. Der Highway besteht hier aus zwei Spuren und ab und zu gibt es eine Überholspur. Unbedingt notwendig ist diese allerdings nicht, da du selten auf ein zweites Auto triffst. Sehr amüsant finde ich das Schild „Busstop“ in den völlig verlassenen Gebieten, wo wir bis zum Horizont schauen können über Felder und Berge und wir uns fragen, wer hier wohl ausgelassen werden möchte. Auf einigen Wegen halten wir und schauen uns was an oder machen Lunch wie hier zum Beispiel am Mission Beach. Gestern habe ich nach ca. vier Stunden fahrt ein Kamel gesehen. Ich habe es Udo gar nicht erst gesagt weil ich mir nicht sicher war ob ich jetzt schon verrückt werde und es ggf. mit einer Kuh verwechsel. Nach ungefähr einer halben Stunde sagte dann Udo ... da stehen zwei Kamele und ich war so so froh das wir nun beide völlig wahnsinnig sind oder eben doch zwischen Kängeruhs und Koalss sich nun auch noch Kamele einreihen. Es ist unheimlich entspannend hier zu fahren und der Anblick der Küste, den Bergen und die Weite versüßt die Fahrt. Na und dazu wird schön Countrymusik gehört. Die ersten sechs Stunden tat es noch weh in den Ohren, jetzt wippt der Körper mit.

Die Orte sind sich sehr ähnlich. Es gibt überall eine Strandpromenade mit vielen Cafés und Restaurants, Shops und Reisebüros. Jeder Ort verfügt über eine Strandbad zur Abkühlung, da es leider nicht möglich ist momentan ins Meer zu gehen. Das empfinde ich oft als eine schlimme Folter bei den Temperaturen und vor allem wenn das türkisblaue Wasser vor einem liegt. Momentan herrscht hier Qualensaison und wer gesund bleiben möchte, der lässt es lieber. Eine nette Dame auf der Insel Magnetic Island hat uns erzählt, als wir nachgefragt haben wie es mit schnorcheln auf der Insel und den Qualen ist, dass das ja alles nicht so schlimm wäre mit den Qualen. Letztens wäre ein Typ auch ohne Anzug ins Wasser gegangen und er wurde dann von einer Quale ins Gesicht gestochen, musste allerdings mit einem Helicopter abgeholt werden, er wäre aber aus dem Koma wieder erwacht und es geht ihm wohl auch wieder besser und ein Stingeranzug hätte ihm ja schließlich auch nicht geholfen ... also alles nicht so schlimm :). 

An jedem unserer Stops haben wir einen Ausflug unternommen zu einer nahe liegenden Insel. Meistens haben wir drei Übernachtungen an einem Ort. Am Ankunftstag wird sich ein wenig umgesehen, am zweiten wird ein Ausflug unternommen und am dritten Tag wird entspannt ohne irgendein Programm.

In Townsville sind wir mit der Fähre nach Magnetic Island gefahren. Auf der Insel fährt dann ein Bus und du kannst überall ein- und aussteigen wo du magst. Da wir leider bei Ankunft mir erst Schuhe kaufen mussten, da meine von der Fähre geflogen sind haben wir den Bus verpasst und der nächste kam erst in einer Stunde. So haben wir beschlossen einfach mal loszulaufen. Der Weg führte uns an Stränden vorbei, durch Busch und Wald, irgendwie ohne ein Ende. An der nächsten Haltestelle haben wir den Bus wieder verpasst und so liefen wir weiter und weiter und weiter … Irgendwann strahlten meine Augen und wir waren am Koala Dorf angekommen. Ich weiß es ist ein Frauending aber ganz wirklich, sie waren so süß das ich mich bis heute nicht mehr einkriegen kann. Wir durften sie sogar kurz halten. Ich habe bestimmt 100 Fotos und konnte nicht mehr wegsehen. Wirklich, richtig süß. Das Fell fühlt sich ein bisschen an wie Filzwolle und dennoch weich. Uns wurden noch viele andere Tiere wie Krokodile, Wallabys, verschiedene Eidechsen, Schlangen, Schildkröten und noch so einige mehr gezeigt und uns viel über die Tiere erzählt. Am Ende durften wir die Papageien füttern. Mit eingeweichten Weißbrot standen wir unter einem Baum und warteten bis sie sich auf unsere Hände saßen und aßen. Ich bin ein Mädchen und ich fand es toll. Am Tag darauf wurden aber dann die Männerherzen angepsrochen und vor allem der Fotoapparat. Wir haben das Aquarium von Townsville besucht weil dort das größte künstlich angelegte Korallenriff der Welt angesehen werden kann. Dieses war auch wirklich schön aber dann ... ein Tunnel wo man durchgehen kann und die Haie schwimmen um einen rum. Hier hat Udo bestimmt 100 Fotos geschossen und somit herrschte Ausgleich. Wir durften anschließend noch eine Schildkröten-Rettungsstation besichtigen. Dort werden die Schildkröten wieder aufgepeppelt denen es schlecht geht. Der häufigste Grund für die Einlieferung ist, dass die Schildkröten Plastiktüten verschlucken. ALSO: Wir sollten alle versuchen auf Plastiktüten zu verzichten. Es sind nicht nur die Schildkröten die daran sterben, sondern auch eine Vielzahl von anderen Unterwasserlebewesen wie zum Beispiel Wale.

Die Whitsunday Inseln liegen vor dem Ort Airlie Beach und bestehen aus 76 Inseln. Unser Ausflug beinhaltete einen Aufenthalt am Whithaven Beach sowie zwei Tauchgänge. Der Whitehaven Beach gilt mit einem Quarzgehalt von nahezu 99% als einer der weißesten Strände der Welt. Was soll ich schreiben, seht euch die Bilder an. Wir waren auch baden, allerdings mussten wir einen Anzug anziehen, weil auch hier Qualensaison ist. Mit dem Sand
konnte ich meinen Schmuck reinigen und wieder zum glänzen bringen und über ein Peeling hat sich meine Haut auch gefreut. Nach dem Badeausflug durften wir das dortige Riff bei zwei Tauchgängen, mit einem Guide, erkunden. Am Anfang war ich ein wenig gefrustet unter Wasser, weil die Sicht doch wirklich sehr schlecht war und ich mich auch gefragt habe, wo denn die Fische bleiben. Dann habe ich beschlossen mich bei den Tauchgängen voll auf die Korallenwelt einzulassen und war anschließend überwältigt von der Schönheit. Sicher habe ich bei all den anderen Tauchgängen die Korallenvielfalt wahrgenommen, nicht aber auf die Details geachtet. Es ist ein bunter Blumengarten der dich verzaubert. Da ich ja erst vor kurzer Zeit meine große Zuneigung zu Tieren, aber nur wilde Tier und keine Haustiere, entdeckt habe und die Pflanzenwelt mich nicht so interessierte, bin ich nun auch, zumindest von der Pflanzen-Unterwasserwelt, ganz angetan.

Die Strecke zum Hervey Bay ist sehr lang und somit haben wir einen Übernachtungs-Stop in Rockhampton, die Beef-Hauptstadt, gemacht. Hierbei handelt es sich allerdings um eine Geisterstadt. Keine Ahnung wo die Menschen sich rumtreiben die hier leben ... angeblich soll es 61.000 Einwohner geben ... wir haben sie nicht gesehen ... tot ... alles ausgestorben und die Läden alle zu. Alles sieht ein wenig aus wie in einem Western. Sehr früh am Morgen haben wir uns wieder auf den Weg gemacht.

Wir fühlen uns auf der Strecke, auf den Ausflugszielen und auf all dem was wir zu sehen bekommen wie in einer Postkarte gefangen. Jeder Blick müsste fotografiert werden, weil jeder Blick es Wert wäre. 

Ich küsse euch. 

Mein Souvenir vom Great Barrier Reef ... Die Dori


3 Kommentare:

  1. Es ist schön deine Kommentare zu lesen, da bekommt man richtig Fernweh. Ist ja doof mit den Qualen, und lustig mit den Kamelen. Ich wünsche euch beiden noch eine tolle Zeit......und vielleicht kreuzt euch ja mal Giraffe über den Weg ☺

    AntwortenLöschen
  2. Es ist schön deine Kommentare zu lesen, da bekommt man richtig Fernweh. Ist ja doof mit den Qualen, und lustig mit den Kamelen. Ich wünsche euch beiden noch eine tolle Zeit......und vielleicht kreuzt euch ja mal Giraffe über den Weg ☺

    AntwortenLöschen
  3. haha, das sehe ich ja jetzt erst. war martin da betrunken ;) lustig! wieder toll geschrieben, süße! bekomme auch fernweh...bis bald :*

    AntwortenLöschen